Weltwirtschaftsforum: Schaffung neuer Arbeitsplätze verlangsamt sich
Dem Weltwirtschaftsforum zufolge wird die Vernichtung von Arbeitsplätzen beschleunigt. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze wird hingegen verlangsamt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Krise beschleunigte die Veränderung der Arbeitsmärkte.
- Demnach werden Arbeitsplätze durch Automatisierung und Digitalisierung vernichtet.
- Die Schaffung neuer Arbeitsplätze hingegen verlangsamt sich.
Die Corona-Pandemie hat die Veränderung der Jobs und Arbeitsmärkte nach einer Analyse des World Economic Forum (WEF) beschleunigt. Die Vernichtung von Arbeitsplätzen durch Automatisierung und Digitalisierung beschleunige sich, die Schaffung neuer Arbeitsplätze habe sich dagegen verlangsamt. Dies sagte Saadia Zahidi, Geschäftsführerin beim Weltwirtschaftsforum, am Mittwoch in einer Online-Konferenz zum neuen WEF-Bericht «Die Zukunft der Arbeit 2020».
Nach wie vor gehe das Weltwirtschaftsforum aber davon aus, dass mehr Arbeitsplätze geschaffen als vernichtet werden. Schlüsselwort sei die Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für neue Aufgaben.
Weltwirtschaftsforum zufolge werden rund 85 Millionen Arbeitsplätze zerstört
Den WEF-Analysen zufolge werden bis 2025 in mittleren und grossen Unternehmen in 26 untersuchten Ländern rund 85 Millionen Arbeitsplätze zerstört. Dateneingabe, Buchhaltung und Verwaltungsaufgaben würden zunehmend automatisiert und digitalisiert. Fast die Hälfte aller Mitarbeiter, die ihre Jobs behalten, müssten ihre Fachkenntnisse ausweiten. 97 Millionen Jobs entstünden hingegen – etwa in der Pflege, in den Bereichen künstliche Intelligenz, Technologie und kreativen Medieninhalten.

80 Prozent der befragten Manager gaben in einer Umfrage an, sie wollten die Digitalisierung und Einführung neuer Technologien beschleunigen. 43 Prozent rechneten damit, dadurch Arbeitsplätze einzusparen, 34 Prozent wollten deshalb mehr Menschen beschäftigen. 41 Prozent hätten angegeben, sie wollten öfter Dienstleister für spezialisierte Arbeiten beauftragen
44 Prozent der Jobs könnten künftig von Zuhause gemacht werden
Arbeitgeber hielten es für möglich, dass 44 Prozent der Jobs künftig von zu Hause gemacht werden. An der Umfrage beteiligten sich Personalchefs und Strategiemanager aus fast 300 Firmen mit zusammen acht Millionen Beschäftigten.
Arbeitgeber wünschen sich demnach von Mitarbeitern nach wie vor kritisches Denken, Analyse- und Problemlösungsfähigkeiten. Neu dazu gekommen seien Widerstandsfähigkeit, Stress-Toleranz und Flexibilität.