Weiter sinkende HIV-Fallzahlen in der Schweiz
Die HIV-Fallzahlen in der Schweiz sind im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um fast 11 Prozent gesunken.

2024 sind beim Bundesamt für Gesundheit 318 HIV-Fälle gemeldet worden. Die Fallzahlen sanken nach einem leichten Anstieg nach der Covid-19-Pandemie damit gegenüber dem Vorjahr um fast 11 Prozent. Sie lagen knapp 26 Prozent unter dem Vorpandemie-Niveau von 2019.
In den 1990er-Jahren waren im Durchschnitt noch etwa 1300 HIV-Fälle pro Jahr gemeldet worden. Die allgemein fallende Tendenz neuer Fälle verweise auf die Wirksamkeit der Schweizer Präventionspolitik, teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag in seinem Bulletin mit.
Während Sexarbeiterinnen in der Schweiz nach wie vor wenig von HIV betroffen zu sein scheinen, gaben laut BAG heterosexuelle Männer vergleichsweise häufig (12 Prozent) an, sich bei bezahltem Sex mit HIV angesteckt zu haben.
Geschlechtskrankheiten: Stabile und steigende Zahlen
Die Anzahl gemeldeter Chlamydieninfektionen bei Frauen ist gemäss dem Bericht mit jährlich rund 7000 Fällen seit 2015 auf hohem Niveau stabil. In den letzten beiden Jahren scheine sich sogar ein leichter Rückgang abzuzeichnen. Bei Männern hingegen halte der Aufwärtstrend an. Inzwischen seien sie fast genauso häufig betroffen wie Frauen.
Die Chlamydiose verläuft in der Regel symptomfrei und ist laut BAG die häufigste in der Schweiz meldepflichtige sexuell übertragene Infektion.
Auch bei der Gonorrhoe ist ein weiterer Anstieg der Fallzahlen bei Männern und eine Stagnation bei Frauen festgestellt worden. Nur in gut 16 Prozent der Fälle sind Frauen betroffen.
Syphilis: Rückgang im Jahr 2024
Die Zahl neuer Syphilisfälle scheint sich laut Angeben des BAG weitgehend zu stabilisieren und dürfte 2024 sogar leicht rückläufig gewesen sein. Die Inzidenz lag 2024 bei 11,6 Fällen pro 100'000 Personen, was einem Rückgang von fast 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Sex gegen Bezahlung spiele für die Übertragung von Syphilis, anders als für jene von HIV, bei heterosexuellen Männern und Frauen eine wichtige Rolle, schreibt das BAG.










