In der Zeit vor Weihnachten spenden üblicherweise viele Menschen an Hilfsorganisationen. Doch dieses Jahr könnte das aufgrund der Inflation anders aussehen.
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Haben Schweizerinnen und Schweizer dieses Jahr zu Weihnachten weniger Geld fürs Spenden übrig? - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Weihnachtszeit ist für Hilfsorganisationen wichtig.
  • Doch dieses Jahr sorgen höhere Kosten bei vielen Menschen für ein knapperes Budget.
  • Teils sorgen sich Hilfsorganisationen nun, weniger Spenden zu erhalten.

Schon bald steht Weihnachten vor der Tür. Für fast alle Hilfsorganisationen ist das die wichtigste Zeit, denn in der Vorweihnachtszeit zeigen sich traditionell viele Menschen spendabel. «Bei uns macht das letzte Quartal über 50 Prozent der Gesamteinnahmen aus», sagt Simon Bucher von der Heilsarmee zu Nau.ch.

Doch dieses Jahr dürften viele Schweizerinnen und Schweizer zu Weihnachten ein knapperes Budget haben als auch schon. Denn das Leben ist hierzulande teurer geworden: Mieten, Krankenkassenprämien, Lebensmittel und Reisen – die Preise sind 2023 in mehreren Bereichen gestiegen. Bleibt nun also am Ende des Jahres weniger Geld für Spenden übrig?

Berghilfe erwartet negativen Einfluss auf Spenden zu Weihnachten

Diese Frage bereitet auch der Schweizer Berghilfe Sorgen. Ivo Torelli, Leiter Fundraising und Kommunikation, bestätigt gegenüber Nau.ch: «Ja. Ich denke, die finanzielle Unsicherheit der Konsumentinnen und Konsumenten wird einen negativen Einfluss auf die Spenden bis Ende Jahr haben.»

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In der Weihnachtszeit spenden viele Menschen an Hilfsorganisationen.
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Doch dieses Jahr haben viele wegen gestiegenen Mieten und Co. ein knapperes Budget.
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Die Schweizer Berghilfe befürchtet einen negativen Einfluss der gestiegenen Kosten auf das Spendeverhalten.
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Die Caritas erklärt hingegen, man beobachte weiterhin eine grosse Solidarität mit Menschen in Not.

Gegenüber dem guten Vorjahr 2022 stellt die Non-Profit-Organisation bereits jetzt einen leichten Rückgang im laufenden Jahr fest. «Per Ende Oktober sind wir bei der Höhe und der Anzahl Spenden etwa neun Prozent im Rückstand», so Torelli.

Dabei sei auch für die Berghilfe der Dezember mit knapp 20 Prozent der Spendeneinnahmen der stärkste Spendenmonat. Torelli betont jedoch: «Die Unterstützung der Schweizer Bergbevölkerung ist ein Thema, welches bei Spenderinnen und Spendern über das ganze Jahr hohe Priorität hat.»

Haben Sie vor, in der Weihnachtszeit an eine Hilfsorganisation zu spenden?

Die Caritas Schweiz hingegen erklärt: Aktuell könne man keine Aussage dazu treffen, wie Teuerung und gestiegene Kosten sich auf das Spendenverhalten der Schweizer Bevölkerung auswirken. «Das wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen», sagt Daria Jenni. Sie hält allerdings fest: «Wir erleben auch in diesem Jahr eine grosse Solidarität mit Menschen in Not.»

Auch Bucher von der Heilsarmee erklärt: «In den letzten Jahren haben wir erlebt, dass Schweizerinnen und Schweizer trotz unsicheren Zeiten und womöglich knapperen Budgets gespendet haben.» Die Anzahl der Spenden bleibe auch dieses Jahr stabil. Aber: «Bei der Höhe der Spenden, also der Durchschnittsspende, erleben wir einen Rückgang.»

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