Wahlen in Bern: Bürgerliche wollen Macht im Kanton Bern verteidigen
In die Regierungsratswahl steigen sie mit einem Viererticket. Christoph Neuhaus (SVP), Pierre Alain Schnegg (SVP) und Beatrice Simon (BDP) stellen sich der Wiederwahl. Philippe Müller (FDP) will nach langen Jahren im Parlament den Sprung in die Exekutive schaffen.
Gespannt sind Beobachter auf das Abschneiden der BDP, die vor vier Jahren arg gerupft wurde und nun ihren verbleibenden Besitzstand verteidigen will. Im übrigen erwartet man nur punktuelle Verschiebungen innerhalb des Linkslagers, der Mitte und des bürgerlichen Blocks.
Das rotgrüne Lager strebt offiziell die Rückeroberung der Mehrheit an. Doch dafür müsste es den Bürgerlichen den festen Sitz des Berner Juras abluchsen. Das gilt als unwahrscheinlich.
Die Wahllokale schliessen am Mittag. Die Resultate der Regierungsratswahl werden am frühen Abend erwartet, das Endergebnis der Parlamentswahl folgt zwischen 20 Uhr und Mitternacht.
Gute Karten haben Evi Allemann (SP) und Christine Häsler (Grüne). Sie wollen freiwerdende Sitze von abtretenden Parteikollegen erben. Mit der Wiederwahl rechnen kann Christoph Ammann (SP). Als Aussenseiter gelten die beiden Mitte-Kandidaten sowie eine Handvoll exotische Bewerber.

Klare Verhältnisse
Der Regierungsrat war zwischen 2006 und 2016 in rotgrüner Hand. Das Parlament hingegen - der Grosse Rat - war stets bürgerlich dominiert. Zurzeit sind die Sitze wie folgt verteilt: SVP 49, SP 33, FDP 17, Grüne 15, BDP 14, EVP 12, GLP 11, EDU 5, PSA (linke Autonomisten im Berner Jura) 3, GaP (Grünalternative) 1.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Sonntag wird in Bern das Parlament und die Regierung neu besetzt.
- Das rotgrüne Lager strebt die Rückeroberung der Mehrheitsregierung an, es ist jedoch unwahrscheinlich, das dies gelingt.
- Das bürgerliche Lager dürfte zudem auch im Grossen Rat eine Mehrheit finden, das Parlament war nämlich stets bürgerlich.