Waadtländer Zoo trennt Bartgeier
Das Wichtigste in Kürze
- Der Waadtländer Zoo La Garenne hat nach erfolglosen Paarungsversuchen ein Bartgeier-Pärchen getrennt.
- Das Weibchen hat die Eier aufgefressen.
- Ziel ist es, die Jungvögel auszuwildern und Bartgeier in der Schweiz wieder anzusiedeln.
Das Bartgeier-Pärchen im Zoo La Garenne in Le Vaud VD muss getrennt werden. Damit hat die Zoodirektion auf die seit zwei Jahren erfolglosen Versuche reagiert, Bartgeiernachwuchs zu erhalten. Für das Weibchen Althia soll nun ein neuer Partner gefunden werden.
Das Zoopersonal hatte mit Argusaugen auf die beiden Eier geblickt, welche Althia Mitte Januar gelegt hatte. Doch leider machte das Weibchen am 15. März kurzen Prozess und ass die Eier auf, wie die Zoodirektion in einem Communiqué mitteilte. Die beiden Eier seien nicht befruchtet gewesen.
Helios muss gehen
Nachdem es bereits in der Saison 2016/2017 keinen Nachwuchs
gegeben hatte, entschied der Zoo nun, das Männchen Helios von seiner Gefährtin
zu trennen. Laut Zoo-Beobachtungen hatte sich der 22-jährige Helios schon seit
zwei Jahren nicht mehr mit Althia gepaart.
Die Fruchtbarkeit des 28-jährigen Weibchens würde dagegen nicht infrage gestellt. Seit ihrer Ankunft in La Garenne im Jahr 1995 hatte sie 13 Küken mit einem anderen Männchen, Athos, das 2015 im Alter von 47 Jahren verstarb. Dieses hatte mit zwei verschiedenen Partnerinnen 23-fachen Bartgeier-Nachwuchs gezeugt.
Auswilderung der Jungvögel
Die Reproduktion von Bartgeiern in Gefangenschaft ist sehr wichtig für ihre Wiederansiedlung in Europa. Gemäss der Zoo-Direktion soll deshalb die Chance auf eine Fortpflanzung in der nächsten Saison nicht verpasst werden und schnellstmöglich ein neues Männchen in den Zoo überführt werden.
Der Bartgeier ist im Alpenraum seit Anfang des 20. Jahrhunderts ausgestorben. Die Jungvögel aus dem Zoo in La Garenne sollen in den Alpen und in den Pyrenäen angesiedelt werden.