Die Berge verändern sich aufgrund des Klimawandels schneller – auch das Matterhorn bröckelt. Ein ETH-Experte klärt über den aktuellen Wissensstand auf.
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Auch das Matterhorn verändert sich durch den Klimawandel schneller. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Permafrost im Kern des Matterhorns taut auf.
  • In den letzten Jahren haben sich die Berge wegen des Klimawandels schneller verändert.
  • Die Erderwärmung wirkt sich laut ETH auf das Aussehen des Schweizer Wahrzeichens aus.

Mit seinen rund 4480 Metern Höhe gehört das Matterhorn zu den bekanntesten und meistfotografierten Bergen der Welt. Doch das Schweizer Wahrzeichen bröckelt.

Ein Experten-Team der ETH Zürich hat herausgefunden, dass aufgrund des Klimawandels der Permafrost im Kern des Berges auftaut.

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Matterhorn: Begsteiger auf dem Gipfel. - Keystone

Dadurch zieht sich die Eisdecke langsam zurück und nach und nach brechen kleine Teile des Matterhorns ab. Bedeutet das etwa, dass das Gebirge bald nicht mehr so aussieht, wie wir es heute kennen?

Matterhorn verändert sich schneller

Damit grössere Änderungen im Aussehen des Bergs zu erkennen sind, dauert es noch Jahrzehnte, wenn nicht sogar länger. «Es ist nicht so, dass den Leuten in Zermatt bald das Matterhorn auf den Kopf fällt», beschwichtigt Jan Beutel von der ETH Zürich im Gespräch mit Nau. Und er ergänzt: «Veränderung hat es immer gegeben.»

Die Walliser Sehenswürdigkeit habe sich, wie andere Berge auch, in den letzten Jahren allerdings schneller gewandelt. Es sei wissenschaftlich unbestritten, dass die Klimaerwärmung dafür verantwortlich ist, so der ETH-Experte.

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Eine Wanderin blickt auf das Matterhorn. - Keystone

Diese Veränderungen haben jedoch eher lokal Einfluss. Etwa beim Wandern und Bergsteigen, wo neue Wege gegangen werden müssen.

Wegen der Forschungserkenntnisse der ETH schaffte es Beutel am Montag in die Weltpresse. Die «Daily Mail» titelte: «The Matterhorn is CRACKING as climate change thaws the permafrost at its core» (zu Deutsch: «Das Matterhorn reisst wegen des durch den Klimawandel schmelzenden Permafrostes in seinem Kern»).

An dieser zugespitzten Berichterstattung störte sich Beutel – ebenso an Leserkommentaren, die den Klimawandel verleugnen.

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