VBS lässt Umsetzung von Top-Projekten von Externen begleiten
Das Verteidigungsdepartement engagiert drei externe Anbieter für unabhängiges Qualitäts- und Risikomanagement.

Das Verteidigungsdepartement will eine objektive Sicht von aussen auf die Umsetzung seiner wichtigsten Beschaffungsprojekte. Es hat mit drei externen Anbietern Verträge für ein unabhängiges Qualitäts- und Risikomanagement abgeschlossen.
Für komplexe Vorhaben sichere dieses neue Vorgehen von Anfang an eine professionelle Begleitung, schrieb das Verteidigungsdepartement (VBS) am Montag. Risiken könnten frühzeitig erkannt und adressiert werden. Bisher wurde für jedes Projekt einzeln entschieden, ob das Qualitäts- und Risikomanagement extern oder intern vorgenommen wird.
«Die Sicht von aussen ist extrem wichtig», sagte Robert Scheidegger, Chef Planung, Controlling, Digitalisierung und Sicherheit im VBS, zum neuen Vorgehen. Werde diese Aufgabe intern erledigt, seien die Beteiligten «irgendwann zu nahe an den Leuten dran».
VBS sichert sich Rahmenverträge bis 2037
Das VBS hat mit drei Anbietern Rahmenverträge abgeschlossen und für die Zeit von 2026 bis 2037 ein Kostendach von 5,7 Millionen Franken beschlossen. Konkrete Einzelverträge seien noch nicht abgeschlossen worden, so das VBS.
Dank des Rahmenvertrags könne bei Bedarf rasch auf qualifizierte Unterstützung zurückgegriffen werden. Den Zuschlag erhielten die Amstein + Walthert Progress AG, die Mabuco GmbH und die APP Unternehmensberatung AG.
Das VBS veröffentlichte am Montag zudem seine Beurteilung der kritischen Top-Beschaffungsprojekte. Von sechs Vorhaben – darunter das mehrteilige Programm Air2030 – stehen zwei auf Rot: die Telekommunikation der Armee (TK A) und neue Produktionssysteme für das Bundesamt für Landestopografie (Swisstopo).
TK A, das Projekt für modernere Kommunikationsmittel, verspätet sich gemäss früheren Angaben um drei Jahre, nämlich bis 2035. Es geht um den Ersatz mobiler Kommunikationsmittel. Über Funk, Mobilfunk und andere Datenverbindungen sollen Soldaten und Einsatzkräfte schnell und zuverlässig miteinander kommunizieren können.
Parlament bewilligt 1,8 Milliarden Franken
Das Parlament bewilligte dafür 1,8 Milliarden Franken. Die Hardware für das Projekt habe mittlerweile die nötige Reife, sagte Stefan Brönnimann, der zuständige Projektleiter beim Bundesamt für Rüstung Armasuisse. Bei der Software, dem Herzstück, fehle aber die Stabilität. Bis März 2026 müsse die Lieferantin Elbit beweisen, dass das System funktioniere.
Ebenfalls «auf Rot gestellt» sind neue Produktionssysteme für das Bundesamt für Landestopografie. Es modernisiert und optimiert seine Produktionsplattform für Geodaten. Weil das Geld knapp sei, sei nicht sicher, ob das Programm die Ziele fristgerecht erreichen könne, hiess es im vergangenen August.
Daher müssten die Ziele revidiert und der Zeitplan angepasst werden. Erste Projekte seien indes bereits abgeschlossen, zentrale Projekte seien auf Kurs, hält Swisstopo fest. Das Parlament hatte 2023 37 Millionen Franken bewilligt für den Ersatz von veralteten Swisstopo-Systemen in den Jahren 2023 bis 2029.










