Unterhalt von Schweizer Wanderwegen wird aufwendiger

Anna Baumert
Anna Baumert

Oberwallis,

Der Aufwand bei der Pflege der Schweizer Wanderwege hat zugenommen. Das liegt an Wetterereignissen wie Murgängen und Steinschlägen – und immer mehr Wanderern.

Wandern
Wanderwege brauchen Pflege. Der Unterhalt wird aber immer aufwendiger. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Wanderwege benötigen immer mehr Pflege.
  • Das liegt einerseits daran, dass sie gegen Wetterereignisse gesichert werden müssen.
  • Andererseits werden die Wege durch immer mehr Wanderer und Biker stärker abgenutzt.

Die Schweiz lässt sich auf über 65'000 Kilometer Wanderwegen entdecken. Diese führen bis in alpine Regionen – und erfordern dementsprechend Pflege.

In den letzten Jahren ist diese jedoch aufwendiger geworden, wie SRF berichtet. Patricia Cornali, Sprecherin des Verbands Schweizer Wanderwege, erklärt, der Aufwand sei unter anderem aufgrund von Wetterereignissen gestiegen.

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Zum Beispiel können Murgänge und Steinschläge den Weg verschütten oder Hochwasser die Wegsubstanz beschädigen.

Und: «Durch die Hitze kann es auch sein, dass sich der Boden verhärtet. Sodass dann das Wurzelgeflecht von Bäumen instabiler wird und sie umstürzen können.» Auch Stürme und Gewitter bergen ein Risiko für Wanderwege.

Immer mehr Wanderinnen und Wanderer

Aber nicht nur das Wetter führt dazu, dass der Unterhalt der Schweizer Wanderwege aufwendiger wird. Denn die Wege werde heute auch stärker genutzt als früher.

«Die Zahl der Wanderinnen und Wanderer ist in den letzten Jahren stetig gestiegen», so Cornali. Zudem seien immer mehr Bikerinnen und Biker und E-Bikerinnen und E-Biker auf den Wanderwegen unterwegs.

Bike Wanderweg
Durch Bikerinnen und Biker werden Wanderwege «überproportional stark abgenutzt». - keystone

«Gerade durch diese Nutzergruppen werden die Wanderwege überproportional stark abgenutzt», sagt Cornali.

«Belastung wird Jahr für Jahr grösser»

Eine Gemeinde, die das zu spüren bekommt, ist Raron VS im Rhonetal. Gemeindepräsident Stefan Troger erklärt, er brauche viel Zeit und Geld, um die vielen Gebirgswanderwege zu unterhalten.

Der reguläre Unterhalt umfasse das Säubern, Mähen oder die Entfernung von Neophyten – also gebietsfremden Pflanzen. Zu diesen Arbeiten komme die Sicherung der Wege gegen Steinschlag oder Wasserschäden hinzu.

Letztere Aufgaben seien in den letzten Jahren wesentlich aufwendiger geworden. «Es ist nicht so, dass wir das nicht stemmen können», stellt Troger klar. «Aber die Belastung der Gemeinden wird Jahr für Jahr grösser.»

Dieser gestiegene Aufwand bei der Pflege der Wanderwege wurde zuletzt auch in der nationalen Politik zum Thema.

Aus der SVP kam die Frage nach einem Unterstützungsfonds für besonders betroffene Gemeinden auf. Der Bundesrat betrachtet das jedoch als Verantwortung der Kantone.

Kommentare

angry confederate

Die Wanderwege müssten geteert und Helikandeplätze alle 500m errichtet werden, so kann jedes Individuum wandern wie es will. Ach ja Kioske und Buvettes, etc. nicht vergessen, schliesslich muss auch noch verpflegt werden, alles fürs Wohlbefinden der gesundheitsbewussten Wandernden!

User #772 (nicht angemeldet)

Berge und sonstige schwierige "Wanderwege" sind für Wildtiere da und nicht für den Menschen. In solche Gebiete hat der Mensch nichts verloren! Wieso noch fördern?

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