Wanderer im Appenzell sollen 30.- für Parkplatz zahlen
Der Kanton Appenzell Innerrhoden will ein Parkleitsystem für die Wanderer einführen. Um die Kosten zu begleichen, sollen die Gebühren versechsfacht werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Alpstein will der Kanton Appenzell Innerrhoden ein Parkleitsystem einführen.
- Damit soll der Suchverkehr in den Dörfern reduziert werden.
- Die Kosten dafür sollen die Touristen tragen, die Parkgebühren erhöht werden.
Der Kanton Appenzell Innerrhoden kämpft mit Overtourism. Abertausende Menschen strömen an schönen Sommertagen in die Berge im Alpstein. Viele Orte, allen voran Brülisau und Wasserauen, werden von Autos geflutet, Bauern lassen Touristen oft auf ihren Wiesen parkieren. Doch damit soll nun Schluss sein, ein neues System soll eingeführt werden, berichtet das «Tagblatt».
Bereits ab kommendem Jahr plant der Kanton ein neues Parkleitsystem, wie man es von Parkhäusern in Grossstädten kennt. Tafeln sollen anzeigen, wo es noch wie viele freie Parkplätze hat. Im Internet werden die Zahlen einsehbar sein. Gegen eine kleine Gebühr wird man einen Parkplatz reservieren können.
Damit wolle man verhindern, dass Touristen in das Nadelöhr fahren, wenn schon alles voll sei, sagt Landesfähnrich Jakob Signer. Und wenn alle Parkplätze besetzt sind, solle die Strasse ganz gesperrt werden. Aktuell habe man viel «Suchverkehr», er erhoffe sich viel von diesem System, so Signer.
Das «sportliche Ziel» sei es, das System im April in Betrieb nehmen zu können. Die Beschaffung, die Ausschreibung, die Planung und die Umsetzung beginnt erst jetzt, da der Entscheid gefällt worden ist. Signer sagt deshalb, dass es möglicherweise auch etwas länger dauern könne.
Das neue System wird etwas kosten, der Kanton rechnet mit 1,3 Millionen Franken. Und das sollen die Touristen bezahlen. Die Parkgebühren sollen deswegen von heute 5 Franken pro Tag massiv erhöht werden. Der Stundentarif soll bei 2 bis 4 Franken liegen, der Tagestarif bei 15 bis 30 Franken.
Der Kanton will damit einerseits den Verkehr besser lenken. Andererseits sollen so die Kosten für Beschaffung und Betrieb des Systems von den Benutzern getragen werden.
Für die Anpassung der Parkgebühren braucht es eine Gesetzesanpassung. Das zuständige Departement wurde damit beauftragt. Signer rechnet damit, dass das Volk in Appenzell Innerrhoden 2028 darüber abstimmen kann. Ab 2029 wäre das Parkieren dann deutlich teurer.