Die Studierenden sind zurück im Hörsaal. Dafür gilt auf dem Campus eine Zertifikatspflicht. Gegner dieser Massnahme gibt es kaum, sagt die Universität Bern.
AHV Studierende
Das Herbstsemester 2021 konnte vielerorts wieder in Präsenz stattfinden. Das dürfte sich aber bald wieder ändern. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • An vielen Schweizer Universitäten gilt eine Zertifikatspflicht.
  • Unter den Studierenden findet diese Massnahme hohe Akzeptanz.
  • Kontrolliert wird meist aber auch nur eine sehr kleine Minderheit.

Nach drei Semestern virtueller Lehre ist das soziale Leben an den Universitäten endlich zurück. Diskutiert wird wieder vor Ort, im Vorlesungssaal. Einzige Bedingung: das Covid-Zertifikat.

Nur wer geimpft, genesen oder getestet ist, darf die Schulbank drücken. Auf diese Weise wollen die Hochschulen eine mögliche Zirkulation des Coronavirus verhindern.

Covid-Zertifikat
Das Covid-Zertifikat enthält neben Name, Vorname, Geburtsdatum und einer Zertifikatsnummer auch die Angaben zur Covid-19-Impfung, zur Genesung oder zum negativen PCR-Test- beziehungsweise An - Keystone

Eine Massnahme, die breite Akzeptanz findet. «Die Studierenden, Lehrpersonen und Mitarbeitende verhalten sich sehr kooperativ bezüglich der Zertifikatskontrollen», heisst es bei der Universität Zürich.

Auch bei anderen Schweizer Hochschulen habe sich das Umsetzungskonzept bewährt, wie eine Umfrage von Nau.ch zeigt. «Bis jetzt haben wir Kenntnis von vier Personen, die nicht im Besitz eines gültigen Zertifikats waren», so die Universität Bern.

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Tägliche Zertifikatskontrolle liegt bei 1 Prozent

Vielerorts wird die Zertifikatskontrolle allerdings nur stichprobenweise durchgeführt. Gründe dafür sind Zeit und Kapazität. So kontrolliert die Uni Bern, wie es auf Anfrage heisst, pro Tag nur etwa 1 Prozent der Studierenden. Bei insgesamt 19'000 Studierenden macht das gerade mal 190 Kontrollen.

Zertifikatspflicht Uni
Eine Studentin wird vor der Vorlesung auf ihr Covid-Zertifikat überprüft. An vielen Universitäten wird die Zertifikatspflicht nur stichprobenweise kontrolliert. - Keystone

Ob es wegen dieser Diskrepanz zu positiven Fällen gekommen sei, kann weder die Universität Bern noch eine andere Hochschulen sagen. Sie alle verweisen jeweils auf die Labore, die die Corona-Tests der einzelnen Universitäten auswerten.

Eine Studentin aus dem Kanton Bern bestätigt gegenüber Nau.ch jedoch, dass sie Anfang dieser Woche positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Ob sie sich aber auf dem Campus angesteckt hat, könne sie nicht bestätigten.

Online Schule
Positiv getestete Personen müssen in Quarantäne. Für infizierte Studierende findet der Unterricht deshalb wieder online statt. - Keystone

«Die Ansteckung hätte überall passieren können», so die 26-Jährige. Da sie sich sowieso dreimal wöchentlich für die Uni testen lassen muss, habe sie ihr soziales Leben kaum eingeschränkt. Von einem Museumsbesuch oder ein Tee im Restaurant, bis hin zu einigen Sessions im Fitness habe sie alles unternommen.

Grosse Symptome habe die junge Bernerin nicht. «Ich hatte vor dem positiven Ergebniss nur etwas Halsschmerzen», erklärt sie. Nichtsdestotrotz befinde sie sich aktuell in Quarantäne. An den Vorlesungen und Seminaren nehme sie online teil – ganz wie zu Lockdown-Zeiten.

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