Seit dem Ukraine-Krieg hat russische Spionage in der Schweiz zugenommen. Denn: Anders als in den meisten Nachbarländern wurden Spione hier nicht ausgewiesen.
Ukraine-Krieg Spionage
Russen spionieren mit Satellitenschüsseln in der Schweiz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz und Österreich haben für Russland als Spionagedrehscheibe an Wert gewonnen.
  • Ausser in den zwei Ländern wurde viele Agenten, die spionierten, ausgewiesen.
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Die Schweiz hat laut einem Geheimdienstexperten seit Kriegsbeginn für Russland als Spionagedrehscheibe an Bedeutung gewonnen. Die Satellitenschüsseln auf der russischen Mission bei den Vereinten Nationen würden für nachrichtendienstliche Tätigkeiten verwendet. Dies sagte Adrian Hänni, der auf Geheimdienste spezialisierte Historiker, der «NZZ am Sonntag».

Russische Spionage sei beim Nachrichtendienst des Bundes (NDB) ein Hauptfokus. Der Ukraine-Krieg habe bestätigt, dass der Schwerpunkt richtig sei, teilte der NDB mit. Laut der Zeitung sind überall in Europa Agenten ausgewiesen worden, die mit Satellitenschüsseln auf Botschaften spionierten. Ausser in Österreich und der Schweiz.

Ukraine-Krieg: Satellitenschüsseln als Spionagewerkzeug

Auf der Vertretung in Genf sind sieben Schüsseln zu sehen. Auf der russischen Vertretung in Wien sind 24 Satellitenschüsseln montiert. «Es sind offensichtlich Spionagestationen», meint der österreichische Technikjournalist Erich Moechel gegenüber der Zeitung.

Weiter sagt er: «Nach geopolitischen Grossereignissen wie dem Anschlag der Hamas in Israel hat sich die Ausrichtung der Anlagen verändert.» Es handle sich eindeutig um Horchposten.

Bereitet Ihnen der Krieg in Europa Sorgen?

Vonseiten des Ministeriums hiess es allerdings, dass man sich nicht in russische Angelegenheiten einmische. Während in anderen europäischen Ländern die Ausweisung russischen Diplomaten gross war, reagierte Österreich sehr zurückhaltend.

Neutralität wurde auch in der Schweiz grossgeschrieben. Auch sie haben nur wenige Diplomaten seit Kriegsbeginn ausgewiesen, so die «NZZ am Sonntag».

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