Trumps Strafzölle bringen Schweizer Starbucks-Zulieferer in Not
Heftige US-Strafzölle bringen den Schweizer Familienbetrieb Thermoplan in schwere Turbulenzen. Die Zusammenarbeit mit Starbucks steht auf der Kippe.

Der Familienbetrieb Thermoplan aus Weggis (Lu) gilt als Herzstück der Schweizer Maschinenindustrie. Über 500 Arbeitsplätze hängen am Export von Kaffeemaschinen, die in fast allen Starbucks-Filialen im Einsatz sind.
Doch nun droht der Kollaps. Seit US-Präsident Donald Trump am 7. August neue Zölle verhängte, herrscht Aufruhr im Unternehmen.
Trump: 39 Prozent Zölle auf Schweizer Produkte
Es handelt sich um satte 39 Prozent Zoll auf Importe aus der Schweiz, berichtet «Cash».
Geschäftsführer Adrian Steiner spricht gegenüber von «Reuters» von einem gravierenden Verlustgeschäft: «Wir bluten aus», wird er zitiert.
Mögliche Verlagerung der Produktion
Die zusätzlichen Kosten summieren sich laut «N-tv» auf rund 200'000 Franken pro Woche. Thermoplan fehlt der Spielraum, diese Belastung zu kompensieren.

Deswegen prüft das Unternehmen drastische Schritte. Thermoplan evaluiert beispielsweise die Verlagerung der Produktion nach Deutschland.
Dies sollte eine günstigere Lieferung in die USA ermöglichen, so die «Frankfurter Allgemeine Zeitung». Für Waren aus der EU gelten deutlich geringere Zölle von 15 Prozent.
Arbeitsplätze und Qualitätssiegel in Gefahr
Sollte der Plan scheitern, droht die Verlegung von Arbeitsplätzen direkt in die USA. «Merkur» betont, dass mit einer Verlagerung das Label «Made in Switzerland» gefährdet sei.
Starbucks selbst lässt mitteilen, das Unternehmen habe viel Erfahrung mit globalen Herausforderungen.

Man arbeite eng mit Zulieferern zusammen und setze alles daran, die Folgen abzufedern. Laut «Reuters» tragen Thermoplan und Starbucks die Zollkosten momentan gemeinsam.
Auswirkungen für Schweizer Wirtschaft und Zulieferer
Die Situation von Thermoplan gilt als beispielhaft für viele Schweizer Industriefirmen. Experten vom Industrieverband Swissmem sprechen laut «Merkur» von einem «Albtraum-Szenario».
Bei weiteren Strafzöllen könnten ganze Geschäftsbereiche im US-Markt verloren gehen. Die Politik in Bern sucht daher verstärkt das Gespräch mit Deutschland, um Konsequenzen für den Werkplatz Schweiz zu vermeiden.