Über die Region La Chaux-de-Fonds NE ist mutmasslich ein Tornado gezogen. Bilder in den sozialen Medien zeigen einen umgekippten Kran und entwurzelte Bäume.
Der mutmassliche Tornado in La Chaux-de-Fonds NE. - Twitter /@WxNB_ /@MeteoExpress
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montagmittag ist ein mutmasslicher Tornado über La Chaux-de-Fonds NE gezogen.
  • Eine Wetterstation meldet eine Windspitze von 217 Kilometern pro Stunde.
  • Bilder in den sozialen Medien zeigen einen umgekippten Kran und entwurzelte Bäume.
  • Laut der Kantonspolizei wurde durch den Kran ein Mensch getötet, weitere verletzt.

Ein Tornado ist am Montagmittag über die Region von La Chaux-de-Fonds NE gezogen. Die Neuenburger Kantonspolizei bestätigte dies gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Bilder in den sozialen Medien zeigen die Verwüstung. Unter anderem stürzte in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs ein Baukran um. Laut RTN zerquetschte er dabei zwei Fahrzeuge und forderte ein Todesopfer, wie die Kantonspolizei gegenüber «20 minutes» bestätigt.

200 Gebäude beschädigt, 40 Verletzte in Spitälern

Stadtpräsident Jean-Daniel Jeanneret gibt am frühen Montagabend ein Update zur Lage. Der Sturm werde in La Chaux-de-Fonds unauslöschliche Spuren hinterlassen. Die Situation sei vorerst aber unter Kontrolle.

Das Unwetter beschädigte insbesondere 200 Gebäude im Stadtteil Crêt-du-Locle, wo sich viele Industrie- und Gewerbebetriebe befinden. Rund 40 Verletzte seien in Neuenburger Spitäler eingeliefert worden, sagt er weiter.

La-Chaux-de-Fonds
Der Sturm in La Chaux-de-Fonds richtete enorme Schäden an.
La-Chaux-de-Fonds
Eine Person kam im Unwetter ums Leben.
La-Chaux-de-Fonds
200 Gebäude wurden beschädigt.
La-Chaux-de-Fonds
Ein umgekippter Kran in La Chaux-de-Fonds.

Ausserdem wurden vorsorglich fünf Gebäude evakuiert, darunter das Einkaufszentrum Métropole, weil dort ein weiterer Kran installiert war. An den Einsätzen waren mehr als 100 Polizisten beteiligt. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst des Neuenburger Juras zählten 83 Feuerwehrleute und 15 medizinische Einsätze.

Berset: «Bilder lassen uns ungläubig zurück»

Am Nachmittag meldet sich Bundespräsident Alain Berset zu Wort: «Die Bilder der Verwüstung von La-Chaux-de-Fonds nach dem Sturm lassen uns ungläubig zurück», schreibt er auf Twitter.

Eine Person sei gestorben, mehrere verletzt. «Meine Gedanken sind bei den von den Unwettern betroffenen Personen sowie bei den Einsatzkräften, die sich für die Bevölkerung engagieren.»

Auch der Bahnverkehr ist vom Chaos betroffen. Die Verbindung nach La-Chaux-de-Fonds ist bis morgen Dienstag unterbrochen, wie die SBB auf Twitter mitteilt. Grund dafür sind Unwetterschäden. Die Einschränkung dauert bis ungefähr 04.00 Uhr, heisst es.

AlertSwiss ruft zu Wachsamkeit auf

Die Warn-App AlertSwiss warnt die Bevölkerung zur Vorsicht. Es könnten noch weitere beschädigte Bäume umstürzen. Man solle «äusserste Wachsamkeit wahren».

Haben Sie schon einmal einen Tornado erlebt?

Die städtischen und forstlichen Infrastrukturen seien erheblich beschädigt worden und sehr instabil. Es wird geraten, offenes Gelände zu meiden, auf Bäume, Türme, Masten und auf herumfliegende Gegenstände zu achten. «Halten Sie Abstand zu beschädigten Gebäuden und Stromleitungen, gehen Sie nicht in den Wald», hiess es am Montagabend.

Noch ist unklar, ob man tatsächlich von einem «Tornado» sprechen kann. Die Meteorologen des Bundes vermuten auf Twitter ein «kleinräumiges, aber heftiges Windereignis», eventuell einen «Downburst mit Orkanböen».

MeteoNews sprach von einer Windspitze von 217 Kilometern pro Stunde. Die Messung einer offiziellen Station müsse aber noch bestätigt werden.

Tornado
Ein mutmasslicher Tornado ist über La Chaux-de-Fonds NE gezogen. - Twitter / @MeteoNews AG

Meteoschweiz hatte zuvor im gesamten Jurabogen vor schweren Gewittern gewarnt.

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