Thurgauer Ärztin positiv auf den neuen Corona-Virus getestet
Am Freitagmorgen wurde eine erste Infektion mit dem Coronavirus im Kanton Thurgau bestätigt. Laut Behörden handelt es sich dabei um eine 47-jährige Ärztin.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Thurgau wurde am Freitag die erste Infektion mit dem Coronavirus bestätigt.
- Laut Behörden handelt es sich dabei um eine 47-jährige Ärztin.
Am Freitagvormittag ist die erste Ansteckung mit dem neuen Coronavirus im Kanton Thurgau bestätigt worden. Gemäss Angaben der Behörden ist eine 47-jährige Ärztin positiv getestet worden.
Die Frau hat sich im privaten Umfeld bei einer erkrankten Person in der Schweiz angesteckt. Sie weise nur leichte Symptome auf, hiess es an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz in Frauenfeld. Ihr gehe es den Umständen entsprechend gut.
Die Thurgauer Behörden informierten über den Infektionsfall, die bisher getroffenen Massnahmen und das weitere Vorgehen. Der erste Test aus St. Gallen war positiv, ebenso wie das zweite Laborresultat des Referenzlabors für Viruserkrankungen in Genf. Das Kantonsarztamt hat für die infizierte Ärztin sowie ihre zwei schulpflichtigen Kinder, die beide negativ getestet wurden, Quarantäne verordnet.
Ebenso wurden Kontaktpersonen unter Quarantäne gestellt. Dabei handelt es sich vornehmlich um Patienten der Ärztin.
Hotline für besorgte Bürger
Bereits Ende Februar hatte die Thurgauer Justiz- und Sicherheitsdirektorin Cornelia Komposch entschieden, einen Fachstab einzusetzen. Dieser hat die Situation beobachtet und laufend Massnahmen ergriffen. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Gesundheit wurde eine Hotline eingerichtet, die mittlerweile pro Tag 160 bis 180 Anrufe entgegennimmt.
Die Hotline wird von zehn Zivilschutzleistenden betrieben. Bis Mittwoch befanden sich im Kanton Thurgau 14 Personen in Quarantäne. Mit dem bestätigten Infektionsfall kamen nochmals rund 30 Personen dazu. Ob die Personen zur Risikogruppe gehören, wird derzeit abgeklärt.
Schulen bleiben geöffnet
Regierungsratspräsident Jakob Stark rief die Bevölkerung zur Besonnenheit und die Medien zur Sachlichkeit auf. Es gebe keinen Grund zur Panik. Es brauche Respekt vor der Krankheit aber keine Angst.
Besondere Massnahmen, die weitergehen als die Empfehlungen des Bundes, seien im Thurgau derzeit kein Thema. «Der Schulunterricht wird normal weitergeführt», sagte Stark.
Karin Frischknecht, Leiterin des Gesundheitsamts, und Kantonsärztin Agnes Burkhalter nehmen die Stimmung der Bevölkerung allgemein als ruhig und vernünftig wahr. Es gebe zwar ein grosses Bedürfnis nach Information, aber die Notfallstellen würden nicht überrannt.