Testflüge mit Aufklärungsdrohne Hermes 900 wieder erlaubt

Keystone-SDA
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Bern,

Die Armee darf die Drohne Hermes 900 unter strengen Auflagen wieder testen. Der Flugbetrieb war wegen eines Vorfalls weltweit ausgesetzt worden.

Aufklärungsdrohne Hermes 300
Die Aufklärungsdrohne Hermes 300 darf wieder fliegen, jedoch nicht über dicht besiedeltem Gebiet. (Archivbild) - keystone

Die Armee kann ab Ende August erneut Testflüge mit der Aufklärungsdrohne Hermes 900 durchführen. Die Zulassung des Flugobjekts wurde aber durch die Militärluftfahrtbehörde eingeschränkt.

Die Drohne dürfe nicht mehr über dicht besiedeltes Gebiet – also Städte oder Dörfer – fliegen, war am Sonntag in der «Sonntagszeitung» zu lesen. Ein Sprecher des Bundesamts für Rüstung Armasuisse bestätigte die Information der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage.

Die Military Aviation Authority (MAA), die Militärluftfahrbehörde des Bundes, habe die Einschränkungen definiert und im Juli 2025 in Kraft gesetzt. Für die An- und Abflugzone in Emmen bestünden die entsprechenden Bewilligungen der zuständigen Stellen, die den Betrieb unter klar definierten Bedingungen ermöglichten, wie der Sprecher weiter sagte.

Vorfall führt zur Aussetzung von Flügen

Der Flugbetrieb mit der Aufklärungsdrohne wurde im Januar nach einem Vorfall mit einer Drohne des gleichen Typs in Indien weltweit ausgesetzt. Der Grund sei ein Defekt im Motorraum gewesen, sagte der Sprecher, gestützt auf Aussagen des israelischen Herstellers Elbit.

Die Drohne, welche seit 2019 in Betrieb sein sollte, kann derzeit nur durch einen Helikopter begleitet fliegen. Damit sie auch unbegleitet zum Einsatz kommen kann, entwickelt das Rüstungsunternehmen Ruag ein Antikollisionssystem, welches dafür sorgen soll, dass die Drohne beweglichen Objekten wie beispielsweise Flugzeugen ausweicht.

Zukunft ungewiss

Die MAA empfehle der Ruag, das Projekt einzustellen. Diese Empfehlung sei Armasuisse bekannt.

Über das weitere Vorgehen im Projekt werde in den nächsten Wochen entschieden, so der Sprecher weiter. Im Juli 2025 räumte Rüstungschef Urs Loher gegenüber Radio SRF ein, dass das Verteidigungsdepartement die Drohnenbeschaffung abbrechen könnte.

Die Kosten für die Beschaffung von insgesamt sechs Aufklärungsdrohnen belaufen sich gemäss dem Verteidigungsdepartement auf knapp 300 Millionen Franken.

Kommentare

User #2713 (nicht angemeldet)

Man sollte 1. Kein Rüstungsmaterial in Israel kaufen, 2. Rüstungsmaterial genauestens testen bevor ein Kaufvertrag abgeschlossen wird und 3. Kaufpreis und Lieferfrist vertraglich genau festlegen mit einem angemessenen Poenale bei Nichterfüllung

User #1057 (nicht angemeldet)

Dieses Desaster ist ein nur ein kleiner Vorgeschmack, was uns noch mit dem F35 alles erwarten wird!

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