Teil der Genfer Lehrerschaft im Streik
Genfer Lehrkräfte und Sonderpädagogen streiken gegen neue Arbeitszeiterfassung.

Ein Teil der Lehrkräfte und des Sonderpädagogik-Personals ist am Dienstag in Genf in den Streik getreten. Grund ist die neue Arbeitszeiterfassung. Diese ermögliche der Erziehungsdirektion, der Lehrerschaft mehr Arbeit aufzubürden.
Dem Streikaufruf folgten rund 350 Lehrerinnen und Lehrer der Primarschule sowie etwa 100 Sonderpädagoginnen und -pädagogen, wie Patrick Chappuis von der Gewerkschaft des öffentlichen Personals erklärte. Gemäss den Institutionen trat auch etwa die Hälfte der Sekundarlehrerinnen und -lehrer in den Streik.
Pfeifkonzert vor Erziehungsdirektion
Zur Schlusskundgebung des Streiktags versammelten sich etwa 1500 Personen. Unter den Fenstern der Erziehungsdirektion liessen sie ein Pfeifkonzert ertönen.
Die Gewerkschaften und Berufsverbände kritisieren, dass die Direktion in ihrer neuen Richtlinie über die Arbeitszeit von Lehrkräften eine buchhalterische Logik durchsetzt. Sie sind der Meinung, dass die Arbeitszeit zwangsläufig steigen wird.
Kritische Stimmen zur neuen Regelung
In der Grundschule werden durch die Änderung des Reglements beispielsweise Erziehungsaufgaben aus der Unterrichtszeit ausgeschlossen.
Die Sonderpädagogik-Fachleute machen geltend, dass sie auf 32 Stunden Anwesenheitszeit bei Schülern kommen statt der bisherigen 28 von insgesamt 46,5 Wochenstunden pro Vollzeitstelle. Das gehe zulasten der Vorbereitung oder der Gespräche mit Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen.