Swisscom schaltet beliebte Berg-Webcams ab
Die beliebten Aussichtskameras der Swisscom verschwinden: Nach 20 Jahren sind Webcams auf Schweizer Berggipfeln wegen 3G-Abschaltung nicht mehr in Betrieb.

Das Wichtigste in Kürze
- Swisscom schaltet ihre Webcams auf beliebten Schweizer Bergen wie Rigi und Chasseral ab.
- Grund für die Abschaltung ist das Ende von 3G Ende 2025.
- Ein Umrüsten auf 4G oder 5G kommt für Swisscom nicht infrage.
Die Aussichtskameras auf Rigi, Üetliberg, Chasseral und weiteren Schweizer Gipfeln stellen ihren Betrieb ein.
Das bestätigt die Swisscom gegenüber SRF. Es ist das Ende einer über 20-jährigen Ära.
Die Kameras, die rund um die Uhr 360-Grad-Bilder lieferten, halfen Wanderern, Touristen und Gemeinden, die Wetterlage auf beliebten Ausflugsbergen einzuschätzen.
Swisscom: Die Abschaltung von 3G ist die Ursache
Künftig heisst es für diese Standorte: «Sendepause»!
Ursache ist der Technologiewechsel im Mobilfunk: Ende 2025 wird 3G abgeschaltet, und die Kameras laufen derzeit noch über diese Technik.
Ein Umbau auf 4G oder 5G kommt für Swisscom nicht infrage. «Es lohnt sich für uns nicht, da der Aufwand zu gross wäre», sagt Swisscom-Sprecher Sepp Huber.
Der Webcam-Service startete an exponierten Sendestandorten wie dem Bantiger in Bern, die ohnehin eine hervorragende Rundumsicht boten. Heute werden die Kameras von Gemeinden, Tourismusverbänden und weiteren Organisationen rege genutzt.
«Gäste haben vor der Anreise einen hohen Bedarf an aktueller Orientierung. Insbesondere zur Einschätzung von Wetter- und Sichtverhältnissen», erklärt Bern Welcome.
Nebelgrenze und Wetter haben besonders interessiert
Besonders die Nebelgrenze sei von grossem Interesse, wie auch die hohen Zugriffszahlen der Webseite zeigen, die zusätzlich eigene Kameras betreibt.
Die Abschaltung trifft beliebte Berge wie den Bantiger oder den Chasseral.
Auch weitere Ausflugsziele wie der Zürcher Üetliberg, die Rigi in der Innnerschweiz, das Weisshorn in Arosa GR, der Monte San Salvatore im Tessin oder der Mont Pèlerin bei Lausanne VD sind betroffen.
Swisscom-Sprecher Huber erklärt: Man sei sich bewusst, dass die Kameras beliebt seien. «Aber sie sind nicht Teil unseres Kerngeschäfts. Wir betreiben die Sendestandorte primär für Radiosignale und Blaulichtorganisationen.»
Gibt es vielleicht eine private Lösung?
Eine Weiterführung durch andere Organisationen oder Privatpersonen sei theoretisch möglich, derzeit existiere jedoch noch keine Lösung.
Swisscom stehe aber im Kontakt mit Verbänden und Gemeinden, um eine mögliche Übernahme der Standorte zu prüfen.















