SVP-Rickli will in Zürich keine verletzten Gaza-Kinder aufnehmen
Der Bund bittet die Kantone um Mithilfe bei der Aufnahme verletzter Kinder aus Gaza. Während etwa Basel, Genf und das Wallis ja sagen, lehnt Zürich ab.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Zürcher Gesundheitsdirektion will keine verletzten palästinensischen Kinder aufnehmen.
- Chefin Natalie Rickli lehnte eine Anfrage vom Bund ab.
- 20 Kinder sollen in der Schweiz behandelt werden.
Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli hat die Aufnahme verletzter Kinder aus dem Gazastreifen abgelehnt.
Der Bund hatte zuvor informell mehrere Kantone gebeten, sich an einer humanitären Aktion zu beteiligen. Bei dieser sollen 20 schwer verletzte Kinder mit der Rega in die Schweiz gebracht und in Spitälern behandelt werden.
Basel-Stadt, Genf, das Tessin und das Wallis erklärten sich bereit, Kinder aufzunehmen. Wie Recherchen des «Sonnntagsblick» zeigen, sagte Zürich Nein dazu. Zürich habe abgesagt, obwohl mit dem Kinderspital eine der führenden Kliniken zur Verfügung stünde.
Regierungsrat will Appell besprechen
Ein Sprecher von Ricklis Direktion will sich gegenüber der Zeitung nicht zur Absage äussern. Er erklärte, informelle Anfragen würden grundsätzlich abgelehnt.
Inzwischen hat der Bund alle Kantone offiziell angeschrieben. Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider und Bundesrat Beat Jans halten fest, dass das Bundesrat besorgt ist über das Leid in Gaza. Zahlreiche zivile Opfer, darunter Kinder, hätten keinen Zugang zu medizinischer Grundversorgung und genügend Essen.
Gibt es doch noch eine Kehrtwende in Zürich? Der Zürcher Regierungsrat will den Appell nach den Herbstferien Ende Oktober besprechen, wie Ricklis Sprecher weiter ausführte.