Am 31. Oktober ist die jährliche Halloween-Nacht, in der kostümierte Kinder an den Haustüren Spenden von Süssigkeiten sammeln. Doch woher stammt dieser Brauch?
Halloween Süssigkeiten Spenden Schweiz
Für Kinder ist Halloween besonders schön, es erwarten sie Kostüme, Dekorationen und natürlich Süssigkeiten. - unsplash
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 31. Oktober findet die jährliche Halloween-Nacht statt.
  • Dieser Brauch stammt ursprünglich aus Irland und kam über die USA nach Europa.
  • Besonders Spenden von Süssigkeiten machen Halloween für Kinder zu einem Highlight.

In der Nacht zwischen Oktober und November wimmelt es auf den Strassen von Vampiren, Skeletten, Zombies und ähnlichen Horrorgestalten. Während des jährlichen Halloween-Festes kostümieren sich die Menschen, besonders die Kinder, und ziehen los, um Schrecken zu verbreiten. Viele der Kinder sammeln Spenden in Form von Süssigkeiten und Knabbereien, dieser Brauch ist tatsächlich schon seit dem Mittelalter verbreitet.

Woher stammt der Halloween-Brauch eigentlich?

Lange Zeit wurde berichtet, das traditionelle Halloween-Fest ginge auf einen Brauch der Kelten zurück. Die Kelten feierten den 31. Oktober als Tag des Winterbeginns und trugen dabei Masken, veranstalteten Tänze und Totenkulte. Dieser Irrglaube wurde mittlerweile widerlegt, somit hat Halloween nichts mit diesen alten, heidnischen Bräuchen zu tun.

Doch woher stammt die Nacht der Untoten dann? Bereits im späten Mittelalter finden sich heutzutage Belege für ein Fest dieser Art, ganz besonders aus irischen Gebieten und Schottland. Ende Oktober luden die irischen und schottischen Familien zu einem Festessen, die Kinder zogen durch die Strassen und erbettelten Spenden. Diese Spenden waren oftmals Almosen für ihre, meist armen, Familien.

Das Halloween-Fest kam dann vor rund 100 Jahren im Rahmen der irischen Auswanderung in die USA. Dort war und ist die Nacht der Untoten ein vielgefeierter Tag und stets sehr beliebt. Durch in Europa stationierte, amerikanische Soldaten fand der Brauch schliesslich seinen Weg zurück hierher. Seit den 1990er-Jahren ist Halloween auch hierzulande sehr beliebt, besonders, seit die Geschäftswelt das wirtschaftliche Potenzial dahinter entdeckt hat.

Halloween Maske Spenden Schweiz
Maskiert oder nicht, Zombie oder Skelett – Halloween bietet für viele Menschen einen Spass. - unsplash

Der untote Hufschmied und die Kürbisse

Das Symbol des Kürbisses, der mit einer Kerze oder einem anderen Licht ausgestattet ist, wird weltweit mit der Halloween-Nacht verbunden. Dennoch entspricht die Benutzung eines Kürbisses für diese Art der Schnitzereien nicht der originalen Überlieferung und Legende. Die durch die irischen Auswanderer überlieferte Geschichte handelt vielmehr von Rüben und von einem irischen Hufschmied.

Dieser Hufschmied, Jack Oldfield, überlistete gemäss einer Legende den Teufel, um nach seinem Tod nicht in die Hölle zu müssen. Nach seinem Ableben wurde ihm aber auch der Zutritt zum Himmel verwehrt, weshalb ihn der Teufel auf die Erde zurücksandte. Aus Mitleid überreichte der Teufel Jack eine glühende Kohle aus dem Höllenfeuer.

Jack steckte die Kohle in eine ausgehöhlte Rübe, die er als Proviant bei sich trug, um den Weg zu leuchten. Seither ist seine Seele zwischen Himmel und Hölle gefangen und wandert mit seiner Rüben-Laterne umher, ohne Ruhe zu finden. Mit ähnlichen Laternen erinnern die Iren noch heute an die Geschichte des Hufschmieds.

Als sich der Brauch in Amerika zu etablieren begann, waren Rüben äusserst selten und zudem schwer zu verarbeiten. Somit setzten sich Kürbisse als Ersatz durch, da diese den Herbst-Anfang einläuteten und bereits damals in grossen Mengen angebaut wurden. Zudem eigneten sich die Kürbisse besser für die diversen Schnitzereien, wie sie auch heute immer noch gemacht werden.

Halloween Kürbis Spenden Schweiz
Solche Kürbisse gehören genau wie das Spenden von Süssigkeiten und verschiedene Kostüme zum Halloween-Brauch dazu. - pixabay

Süssigkeiten spenden wie in Amerika

2017 führte das Institut Intervista eine schweizweite Umfrage mit 1500 befragten Personen durch, um die Beliebtheit des Halloween-Brauchs zu ermitteln. Gemäss dieser Studie ist der irische Brauch in der Schweiz nicht sehr beliebt. Nur gerade 20 Prozent der Befragten begrüssten es, dass Halloween in der Schweiz verstärkt gefeiert wird. Eine zunehmende Ablehnung des Festes macht sich besonders unter Berücksichtigung des fortschreitenden Alters der Befragten bemerkbar.

30 Prozent der Befragten dekorieren gemäss eigener Aussage ihre Wohnungen und Häuser, nehmen aber nicht an den sonstigen Feierlichkeiten teil. Besonders in der Schweiz ist und bleibt Halloween also ein Fest für Kinder und junge Erwachsene. Während kostümierte Jugendliche und Erwachsene an der einen oder anderen Halloween-Party teilnehmen, hoffen die Kinder besonders auf Spenden von Süssigkeiten.

Dieser Brauch des Süssigkeitensammelns entstand in Amerika in den 1930er-Jahren. Die kostümierten Kinder gehen von Tür zu Tür und rufen «Trick or Treat», hierzulande «Süsses oder Saures». Sollten sich die Leute also weigern, den Kindern einige Süssigkeiten zu spenden, drohen die gruseligen Kleinen mit Streichen.

Hinter der Sammlung von Spenden von Süssigkeiten und sonstigen Knabbereien steckt ein Geschäft. In den vergangenen Jahren stiegen die Umsatzzahlen der Hersteller von Halloween-Süssigkeiten, -kostümen und -dekorationen stetig an. 2017 ermittelte Intervista, dass die Schweizer 11 Franken pro Kopf für Kostüme, Dekorationen und Süssigkeiten zum Spenden ausgeben.

SOS-Kinderdorf
SOS-Kinderdorf Schweiz unterstützt die Beiträge von Nau.ch zum Thema Spenden als Sponsor; hat auf deren Inhalt jedoch keinen Einfluss. Das politisch und konfessionell ungebundene Kinderhilfswerk gibt in über 135 Ländern Kindern in Not ein liebevolles Zuhause. Mindestens 80 Rappen von jedem Spendenfranken fliessen dabei direkt in die Projektarbeit zugunsten von Kindern in Not. - .
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