Die Feinstaubbelastung ist für Menschen weltweit nach wie vor sehr gross. Auch in der Schweiz sind die Werte oft zu hoch. Am stärksten ist das Tessin betroffen.
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Die Feinstaubbelastung in der Schweiz bleibt weiterhin hoch. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die weltweite Feinstaubbelastung übersteigt den WHO-Grenzwert an den meisten Orten stark.
  • Nur 0,001 Prozent leben an Orten, wo der empfohlene Jahreswert nicht übertroffen wird.
  • In der Schweiz ist die Belastung in Chiasso TI am grössten und in den Alpen am geringsten.

Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Tageshöchstwert für Partikel der Grösse PM2,5 wurde zuletzt im globalen Durchschnitt an 70 Prozent aller Tage überschritten, wie ein Forschungsteam im Fachmagazin «The Lancet Planetary Health» berichtet. Auch in der Schweiz sind die Werte teilweise zu hoch.

Nur 0,001 Prozent der Menschen leben demnach an Orten, an denen der empfohlene Jahreshöchstwert nicht übertroffen wird.

Am meisten Feinstaub in Chiasso, am wenigsten auf der Rigi

Als PM2,5 werden Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern (tausendstel Millimetern) bezeichnet. Die WHO hatte die empfohlenen Grenzwerte für PM2,5-Feinstaub im Jahr 2021 gesenkt – für die mittlere jährliche Belastung von 10 auf 5 Mikrogramm (tausendstel Gramm) pro Kubikmeter Luft.

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Autos überqueren bei Chiasso die Grenze zu Italien. - Keystone

In der Schweiz betrug die jährliche Belastung im Jahr 2021 laut Daten des Nationalen Beobachtungsnetzes für Luftfremdstoffe (Nabel) im Mittel über alle Messstationen rund 9,2 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Die höchste jährliche Belastung wurde in Chiasso TI mit 17 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen, die geringste auf der Messtation Rigi-Seebodenalp SZ mit 4,9 Mikrogramm pro Kubikmeter.

China, Südasien und Nordafrika sind Spitzenreiter

Die Gruppe um Yuming Guo von der Monash University in Melbourne hatte die Feinstaubbelastung auf Basis von Messwerten und Computermodellen für die Jahre 2000 bis 2019 ermittelt. Der weltweite PM2,5-Jahresdurchschnitt lag demnach bei 32,8 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.

Am höchsten lag der Wert mit etwa 50 in Ostasien (mit China), gefolgt von Südasien mit 37,2 und Nordafrika mit 30,1. Die niedrigsten Werte wiesen Australien und Neuseeland (8,5), das übrige Ozeanien (12,6) und Südamerika (15,6) auf.

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In Neuseeland ist die Luft am wenigsten mit Feinstaub belastet. - Guo Lei/XinHua/dpa

Der von der WHO empfohlene Tageshöchstwert von 15 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wurde weltweit an mehr als 70 Prozent aller Tage überschritten, in Ost- und Südasien sogar an mehr 90 Prozent aller Tage.

Einen Rückgang der Feinstaubbelastung gab es der Analyse zufolge in Europa sowie in einigen Regionen Nordamerikas und Afrikas. Nach WHO-Angaben sterben jährlich rund sieben Millionen Menschen vorzeitig infolge von Luftverschmutzung.

https://doi.org/10.1016/S2542-5196(23)00008-6

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