Die EU-Kommission will bis 2030 den Jahresgrenzwert für Feinstaub um mehr als die Hälfte senken.
Feinstaub-Belastung kann zum vorzeitigen Tod führen. Bei der Zahl solcher Todesfälle kommen Studien allerdings zu unterschiedlichen Ergebnissen. Foto: Marijan Murat
Feinstaub-Belastung kann zum vorzeitigen Tod führen. Bei der Zahl solcher Todesfälle kommen Studien allerdings zu unterschiedlichen Ergebnissen. Foto: Marijan Murat - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU-Kommission will die Feinstaub-Belastung bis 2030 deutlich senken.
  • Der Feinstaub könne Herz-, Lungen- oder Krebserkrankungen verursachen.

Der Jahresgrenzwert für Feinstaub soll nach dem Willen der EU-Kommission bis 2030 um mehr als die Hälfte gesenkt werden. Die Feinstaub-Belastung mit einer Partikelgrösse von bis zu 2,5 Mikrometer soll von 25 auf 10 Mikrogramm pro Kubikmeter reduziert werden. Dies teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit.

Mit den Vorschlägen nähern sich die Vorgaben auf EU-Ebene den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an. Allerdings setzen sie diese nicht komplett um. Die WHO empfiehlt seit vergangenem Jahr nur noch fünf Mikrogramm, also ein Fünftel des derzeit erlaubten Wertes.

Keine spezifischen Massnahmen

«Jedes Jahr sterben Hunderttausende Europäer vorzeitig, und viele weitere leiden an Herz- und Lungenkrankheiten oder durch Umweltverschmutzung verursachte Krebserkrankungen. Je länger wir mit der Verringerung dieser Verschmutzung warten, desto höher sind die Kosten für die Gesellschaft.» Dies sagte EU-Kommissionsvize Frans Timmermans.

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Feinstaub (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Der Vorschlag der Kommission enthält keine spezifischen Massnahmen, sondern legt Luftqualitätsstandards fest, die überall umgesetzt werden müssen. Wie die Grenzwerte erreicht werden, ist Sache der EU-Länder. Kritiker befürchten, dass es dadurch in Deutschland zu Fahrverboten kommen könnte. Der Vorschlag muss noch von EU-Parlament und Rat genehmigt werden.

Auch Grundwasser und Abwasser sollen besser geschützt werden. Die EU-Kommission möchte die Liste der Wasserschadstoffe um 24 Stoffe erweitern, darunter bestimmte Antibiotika und Pestizide wie Glyphosat.

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