Der sogenannte Spital-Lockdown im Frühjahr 2020 richtete laut einer Studie einen Schaden von rund 1,5 Milliarden Franken an.
Spital Spitäler Coronavirus
Die Anzahl der Patienten in den Luzerner Spitälern ging gegenüber dem Vorjahr leicht zurück. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Spitälern sind im Frühjahr Einnahmen entgangen.
  • Laut einer Studie beläuft sich der Gesamtbetrag auf rund 1,5 Milliarden Franken.

Schweizer Spitäler haben insbesondere aufgrund des «Spital-Lockdowns» im Frühjahr 2020 einen finanziellen Schaden von 1,3 bis 1,5 Milliarden Franken erlitten. Dies zeigt eine neue Auswertung des Vereins «Spitalbenchmark» in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen «PwC».

Durch die Auswertung der definitiven Leistungs- und Finanzdaten des Jahres 2020, basierend auf den Jahresabschlüssen, könnten nun abschliessende Erkenntnisse und Aussagen abgeleitet werden, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag.

Vor Weihnachten noch höhere Schätzung

Kurz vor Weihnachten war von den gleichen Beteiligten der finanzielle Schaden durch die Corona-Pandemie für die Schweizer Spitäler und Kliniken auf 1,7 bis 2,1 Milliarden Franken geschätzt worden. Rund eine Milliarde Franken wurden damals auf das vom Bundesrat erlassene Verbot von Wahleingriffen von März bis April 2020 zurückgeführt.

Die aktuellen Daten zeigten grosse spitalindividuelle Unterschiede, heisst es in der Mitteilung. So liegen die Umsatz- und Gewinn-/Verlustauswirkungen zwischen sehr ähnlichen Spitälern teilweise im zweistelligen Millionenbereich. Generell sei festzustellen, dass die relativen Auswirkungen bei grösseren Spitälern mit komplexeren Strukturen tendenziell grösser seien als bei mittelgrossen Spitälern.

Dies dürfte auf eine tiefere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit im sich sehr rasch ändernden Umfeld, mit immer neuen Herausforderungen, zurückzuführen sein. Zudem zeigt sich, dass Spitäler mit einem breiten Leistungsangebot weniger betroffen waren, als Spitäler mit hoher Spezialisierung in elektiven (zeitlich frei wählbare Eingriffe) Bereichen.

Kantone entschädigen Kliniken teils

Der Spitalverband «H+» forderte am Freitag in einer Mitteilung vom Staat, dass er die Vorhalteleistungen entschädige und Lösungen vorschlage, um die entstandenen Mehrkosten zu decken.

Einige Kantone hätten ihre Spitäler und Kliniken teilweise für den entstandenen Schaden entschädigt, wie beispielsweise die Kantone Aargau, Basel, Bern, Genf, Graubünden, Waadt und Zürich. Doch der Bund lehne es weiterhin ab, sich an der Entschädigung der Spitäler und Kliniken auf nationaler Ebene zu beteiligen, kritisiert H+. Mittelfristig müsse die chronische Unterfinanzierung im Spitalbereich angegangen werden.

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