Die Medienvielfalt in der Schweiz müsse gestärkt werden, findet SRG-Präsident Jean-Michel Cina. Diese sei entscheidend für eine funktionierende Demokratie.
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Der Präsident der SRG, Jean-Michel Cina. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • SRG-Präsident Jean-Michel Cina kritisiert die angekündigte Halbierungsinitiative.
  • Die SRG werde den Service-public erneut mit grossem Engagement verteidigen.
  • Während der Pandemie hat sich die Skepsis gegenüber allen Medien noch verstärkt.

Die medienpolitische Debatte in der Schweiz dürfte sich nach Ansicht von SRG-Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina weiter zuspitzen.

Falls die von SVP-Kreisen angekündigte Halbierungsinitiative zustande käme, hätte sie bei einer Annahme massive Auswirkungen auf das Budget der SRG. Das sagte Cina in einem Gespräch mit dem «Walliser Boten».

Über die Service-public-Leistungen der SRG SSR sei schon bei der «No-Billag-Abstimmung» debattiert worden. Fakt sei, dass das Volk die Vorlage vor knapp vier Jahren mit 71,6 Prozent Neinstimmen wuchtig verworfen habe. Sollte es zu einer weiteren Abstimmung über die Gebührengelder kommen, werde die SRG den Servic-public erneut mit grossem Engagement verteidigen. Zum Beispiel deren wichtiger Beitrag für die Minderheiten in der Schweiz.

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Die No-Billag-Gegner wurde abgelehnt. - Keystone

Die Skepsis und Kritik an den Medienhäusern habe sich in den letzten Monaten aufgrund der Corona-Pandemie noch verstärkt. Umso wichtiger sei es, dass die Medienvielfalt in der Schweiz erhalten bleibe oder gar gestärkt werde. Und dabei spreche er nicht nur von der SRG SSR, sondern auch von den privaten Medienhäusern.

SRG-Cina: Medienvielfalt entscheidend für funktionierende Demokratie

«Der Medienplatz Schweiz muss stark bleiben», sagte China weiter. Verschiedene Politiker hätten bereits erste Vorschläge gemacht und Lösungsansätze für den Erhalt der Medienvielfalt skizziert. Sie sei entscheidend für die Qualität der politischen und gesellschaftlichen Debatten – und damit für eine funktionierende Demokratie.

Die Meinungen in der Deutsch- und Westschweiz bei der Abstimmung über die Medienförderung seien weit auseinander gegangen. Das hänge damit zusammen, dass die Medienkonzentration in der Westschweiz weiter fortgeschritten sei als in der Deutschschweiz. Dort, wo diese Konzentration stärker ausgeprägt sei, hätten die Stimmenden dem Unterstützungspaket für die Medien eher zugestimmt.

Nach der Medienförderungs-Abstimmung gab Zürcher SVP-Nationalrat Gregor Rutz bekannt, dass eine Initiative zur Halbierung der SRG-Gebührengelder in Arbeit sei. Ein überparteiliches Komitee nehme dies in Angriff. Es brauche die SRG SSR. Aber sie mache zu viel in Bereichen, in denen Private tätig seien.

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