Über 1400 Schweizer warten derzeit auf eine Organspende. Wären auch Spenden von chronisch kranken Menschen verwendbar?
Organe spenden im Spital
In diesem Operationssaal wird gerade eine Organspende durchgeführt. - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Krebs, HIV und Hepatitis halten nicht zwingend von einer Organspende ab.
  • Organe können bis ins hohe Alter gespendet werden.
  • Eine einzelne Organspende rettet bis zu neun Menschen das Leben.

Sechs verschiedene Organe können mit einer Transplantation an eine Person weitergegeben werden. Nieren und Lungen werden am Dringendsten benötigt. Chronisch kranke Menschen haben aber oftmals Vorbehalte gegenüber einer Spende.

Trotz Krebs und HIV spenden

Laut swisstransplant.org gibt es nur wenige Ausnahmen, in denen Personen keine Organe weitergeben können. Krebs- oder Prionenerkrankungen, Blutvergiftungen oder die Tollwut sind grundlegend die einzigen Kontraindikatoren für eine Spende. Bei anderen Erkrankungen können die Organe spezifisch auf ihre Verwendbarkeit zur Transplantation getestet werden.

Eine Krebserkrankung ist ebenfalls nicht zwingend ein Grund gegen eine Organspende. Nach einer erfolgreichen Behandlung und fünf Jahren Wartezeit können auch frühere Krebskranke Organe spenden. Bestimmte Krankheiten wie Krebs können zur Vereinfachung des Prozesses direkt auf der Organspenderkarte vermerkt werden.

Untersuchung im Spital
Menschen mit HIV oder Hepatitis können Organspender sein. - unsplash

Auch Menschen mit HIV oder Hepatitis sind unter gewissen Umständen in der Lage, ihre Organe zu spenden. Grundlegend werden solche Organe nur an Personen mit der gleichen Erkrankung weitergegeben. Ein potenzieller Empfänger ohne Vorerkrankung kann aber seine Zustimmung für eine solche Transplantation geben.

Organe spenden und Leben retten

Durchschnittlich können pro Spende bis zu sieben Menschen eine wertvolle Transplantation erhalten. Da Leber und Lunge für eine Transplantation geteilt werden können, kann mit einer Spende bis zu neun Menschen geholfen werden. Eine solche Transplantation sichert in vielen Fällen nicht nur das Überleben, sondern hat einen positiven Einfluss auf die gesamte Lebensqualität.

Das Spenden von Organen findet nicht zwingend nach dem Tod statt. Durch sogenannte «Lebendspenden» wird einer meist vom Spender ausgewählten Person ein Organ transplantiert. Am Häufigsten wird dies bei einer Nierenspende angewandt, selten auch bei der teilweisen Spende einer Leber.

Anders als einige vermuten, hat das Alter eines Spenders keinen Einfluss auf den Prozess. Wichtig ist vor allem sein Gesundheitszustand. In jedem Fall werden Organe vor der Entnahme auf ihre Funktionalität untersucht. Auch die sexuelle Orientierung hat keinen Einfluss auf das Spenden von Organen.

Älteres Senioren Paar
Auch ältere Menschen sind in der Lage, Organe zu spenden. - pixabay

Einige Ausnahmen fallen für eine mögliche Spende dennoch an. Wer zu Hause stirbt, wird als Spender aufgrund fehlender Vorbereitungen durch ein Spital nicht berücksichtigt. Kinder können grundlegend Organspender sein, aufgrund ethischer und medizinischer Überlegungen allerdings erst ab dem Alter von 28 Tagen.

SOS-Kinderdorf
SOS-Kinderdorf Schweiz unterstützt die Beiträge von Nau.ch zum Thema Spenden als Sponsor; hat auf deren Inhalt jedoch keinen Einfluss. Das politisch und konfessionell ungebundene Kinderhilfswerk gibt in über 135 Ländern Kindern in Not ein liebevolles Zuhause. Mindestens 80 Rappen von jedem Spendenfranken fliessen dabei direkt in die Projektarbeit zugunsten von Kindern in Not. - .
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