SP-Urgestein Hartmuth Attenhofer verlässt Partei
Hartmuth Attenhofer, langjähriges SP-Urgestein, verlässt die Partei mit scharfer Kritik an ideologischer Ausrichtung und internen Konflikten.

Hartmuth Attenhofer gibt nach fast einem halben Jahrhundert seine Mitgliedschaft bei der SP auf. Der 77-Jährige, früherer Kantonsratspräsident von Zürich, kritisiert in einem Austrittsschreiben die heutige Ausrichtung der Partei, so «Bluewin».
Attenhofer wirft der SP vor, Populismus, Genderismus und Identitarismus an Stelle klarer Argumente zu setzen.
Er bezeichnet die Haltung der Partei zum Nahost-Konflikt als problematisch. Insbesondere die Opfer-Täter-Umkehr nach dem Hamas-Angriff im Oktober 2023, so «Tachles».
SP-Urgestein kritisiert Standpunkt im Ukraine-Krieg
Des Weiteren kritisiert Attenhofer die Ablehnung zusätzlicher Rüstungsausgaben im Ukraine-Konflikt. Er bezeichete sie als unklug und bemängelt die Prioritäten der SP während der Finanzkrise bei der Credit Suisse 2023.
Er fühlt sich von der Partei entfremdet, rückt aber persoenlich nicht ab. Er will sich hingegen frei von Parteizwängen engagieren, berichtet «Zuerich24».
Austritt wirft Fragen über Zustand der Partei auf
Die Parteiführung zeigt sich wenig beeindruckt. Der Zürcher SP-Präsident Oliver Heimgartner erklärt, Attenhofer habe sich deutlich von der Partei entfremdet.
Auf seine Vorwürfe wolle man nicht weiter eingehen, heisst es bei «Zuerich24».

Der Austritt des Urgesteins erfolgt wenige Tage vor dem Parteitag der SP. Er wirft Fragen zum inneren Zustand und der Ausrichtung der Partei auf.
Attenhofer fürchtet, dass die SP ohne klare sozialpolitische Linie an Ernsthaftigkeit verlieren könnte.