Smart City Zürich: Gefahren und Chancen einer vernetzten Stadt

«Es rattern leere Trams bis nach Mitternacht durch die Stadt» sagt Heinz Vögtli an der «Smart City»-Veranstaltungsreihe. Der ehemalige Starwerber und Querdenker ist Kopf der «Denkfabrik Mobilität». Er fordert eine Beschleunigung der vernetzten Mobilitätslösungen, um gegen das «Verkehrs-Littering» vorzugehen.

«Wenn man heute alle öffentlich zugänglichen Transportmittel nutzen will, benötigt man etwa 700 Apps» sagt Vögeli überspitzt. Mit einer Vernetzung könne das System effizienter, günstiger und individueller gestaltet werden, so seine Forderung an die rund 200 Gäste.

Führt Digitalisierung zu Vereinsamung?

Andere Redner beurteilen die Digitalisierung weniger optimistisch. «Ich sehe das ambivalent» sagt etwa Architekturtheoretiker Hans Frei: «Wer dauernd über das Handy Pizza bestellt, lebt eingemauert» so gehe die Gemeinschaft in den Städten kaputt, sagt der Digitalisierungs-Kritiker. «Es ist eine Schweinerei, der öffentliche Raum wird durch die Privatisierung kaputt gemacht» das sei eine negative Entwicklung, welche es aufzuhalten gelte stellt Frei im Zürcher Eventlokal Kosmos fest.

«Eine vernetzte Stadt bringt grosse Vorteile», sagt die Direktorin Stadtentwicklung Stadt Zürich Anna Schindler am Event. Indem zum Beispiel durch Sharing-Konzepte Ressourcen gespart würden. Es gibt, Apps, mit denen man mit der Stadt kommunizieren kann. «Zürich ist bereits eine sehr smarte Stadt» gibt sich Schindler selbstbewusst. Man werde in kurzer Zeit weitere vernetzte Lösungen präsentieren.

Stadtrundgang, Schnitzeljagd und Forderungen

Unter dem Titel «Visionen einer Smart City» startete das Lokalmedium Tsüri.ch gestern die Eventreihe «Smart Tsüri». Bei den Diskussionen, Workshops und Stadtrundgängen werden über einen Monat hinweg Szenarien und Forderungen für eine intelligente und vernetzte Stadt erarbeitet und Gefahren und Chancen besprochen.