Serafe

Serafe: Doppelt so viele Betreibungen wegen TV-Gebühren

Belinda Schwenter
Belinda Schwenter

Zürich,

Die Zahl der Betreibungen wegen nicht bezahlter Rechnungen der Serafe hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Ein Grund ist das konsequentere Inkassoverfahren.

Serafe
Die Serafe AG ist seit 2019 die Erhebungsstelle für die Radio- und Fernsehabgabe. Die jährliche Gebühr beträgt 335 Franken. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2024 hat sich die Zahl der Betreibungen wegen der Serafe-Gebühr verdoppelt.
  • Es wurden insgesamt 112'448 Betreibungen eingeleitet – im Vorjahr waren es noch 55'380.
  • Dies ist auf ein konsequenteres Inkassoverfahren zurückzuführen.

Die Schweizerische Erhebungsstelle für Radio- und Fernsehabgaben (Serafe) hat im Jahr 2024 eine Rekordzahl an Betreibungen verschickt. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der Fälle mehr als verdoppelt.

Laut Serafe wurden 2024 insgesamt 112'448 Betreibungen eingeleitet – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 55'380 Fällen im Vorjahr.

Konsequenteres Inkassoverfahren

Dieser drastische Anstieg ist auf ein konsequenteres Inkassoverfahren zurückzuführen, wie das Unternehmen gegenüber «Blick» sagt.

Der Grund sieht Serafe-Sprecher Erich Heynen im Adresschaos, das zu Beginn des Serafe-Mandats für Probleme sorgte. Seit 2019 zieht das private Unternehmen die Rundfunkgebühren ein.

Zu Beginn wurden aber Hunderte von Rechnungen an falsche Adressen gesendet. Daher wurde im ersten Jahr nur restriktiv gemahnt. Inzwischen ist das Problem behoben.

Heynen erklärt: «Grundsätzlich gilt: Je konsistenter die gelieferte Datenqualität ist, desto konsequenter kann auch der Mahn- und Inkassoprozess durchgeführt werden.»

Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) bestätigt dies. Die Qualität der Daten wurde in den letzten beiden Jahren stabilisiert. Dies erklärt auch den markanten Anstieg an Betreibungen.

Gewinn der Serafe stieg im letzten Jahr deutlich

Die Zunahme von Betreibungsmitteilungen bedeutet für Serafe nicht nur mehr Arbeit, sondern auch zusätzliche Einnahmen. Die Gebühren für das Einleiten eines Inkassoverfahrens darf das Unternehmen selbst einziehen.

Insgesamt ist das Geschäft mit dem Eintreiben von Rundfunkgebühren sehr lukrativ. Der Gewinn von Serafe stieg im letzten Jahr von 3,1 Millionen Franken auf 5,9 Millionen Franken, wie «Blick» berichtet.

Wurdest du schon mal betrieben?

Neben dem Anstieg bei den Betreibungen hat auch die Zahl der Mahnungen zugenommen. Von 2021 bis 2023 wurden jährlich rund 700'000 Mahnungen verschickt – im Jahr 2024 fast eine Million.

Es lässt sich nicht eindeutig feststellen, ob dies auf eine nachlässigere Zahlungsmoral hindeutet.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #6420 (nicht angemeldet)

Über die Serafe lässt sich streiten, und man könnte das aus der Welt schaffen, in dem die Gebühren nicht separat, sondern via Steuergeldern kassiert werden. So wie sehr sehr vieles über die Steuern läuft, was niemand will, aber gemacht wird. Aber jeder weiss, dass er diese Rechnung kriegt, wie monatlich und jährlich andere auch, und dies nicht zu zahlen ist meist Absicht und Fahrlässig. Dass Eintreibungsgebühren aber als Gewinn durchgehen finde ich falsch, die Serafe sollte nicht gewinnorientiert sein, sondern jede Einnahme in die TV Gebühren fliessen.

User #4588 (nicht angemeldet)

Kirchensteuern bezahlt auch nur, wer in einer offiziellen Kirche ist. Wieso müssen alle die linke Propaganda der SRG mit einer Zwangsabgabe mitfinanzieren. Medien und Staat müssen auch getrennt sein.

Weiterlesen

Serafe
16 Interaktionen
Bis 2034
Mediengebühren Serafe
40 Interaktionen
Serafe-Gebühr
Serafe
14 Interaktionen
Radio und TV
Kritische Rohstoffe
Kritische Rohstoffe

MEHR SERAFE

zeki
430 Interaktionen
«1 Franken»
Mediengebühren Serafe
285 Interaktionen
Kanton Bern
serafe
63 Interaktionen
Ab 2024
SRG
346 Interaktionen
SRG-Rechnung

MEHR AUS STADT ZüRICH

GC Fans
43 Interaktionen
Pleite bei Winti
Stadtrat Zürich Wahlen
9 Interaktionen
Zürich
In Zürich
Baba
101 Interaktionen
«Bauch»