Serafe

Böser Verdacht: Wird Zeki für Posts gegen Serafe bezahlt?

Schon wieder wurde auf dem Instagram-Account «Swissmeme» die Serafe kritisiert. SP-Nationalrätin Anna Rosenwasser hat einen bösen Verdacht.

Swissmeme Meme Serafe
Swissmeme-Admin Zeki hat unter anderem mit diesem Meme erneut Stimmung gegen die Serafe gemacht. - Instagram / @swissmeme

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Meme-Account «Swissmeme» hetzt immer wieder gegen die SRG und die Serafe-Gebühr.
  • Für SP-Nationalrätin Anna Rosenwasser ist es denkbar, dass Admin Zeki dafür Geld kriegt.
  • Dieser dementiert: «Kassiere nichts und zwinge auch niemanden zur Kasse.»

Zeki Bulgurcu ist für seine lustigen Memes bekannt. Seine Instagram-Seite «Swissmeme» bringt über eine Million Followerinnen und Follower zum Lachen.

Doch bei einem genaueren Blick zeigt sich: Zeki geht es offenbar nicht nur darum, die Schweizer Bevölkerung zu unterhalten. Immer wieder hetzt der Influencer in seinen Memes gegen die SRG und die Serafe-Gebühr.

So auch gestern: Zeki vergleicht in einem Post die Serafe mit einer Mafia. Und packt den Slogan gar auf eine Mütze, die er online verkauft. Damit reagiert der Influencer auf die sechs Millionen Franken Dividende, welche die Serafe im Jahr 2024 ausbezahlt hat.

Zeki trifft mit seiner Kritik den Zeitgeist: Die Halbierungsinitiative, welche die Verringerung der Gebühr auf 200 Franken pro Jahr fordert, wird nächste Woche im Nationalrat behandelt. Das letzte Wort wird das Volk haben. Das Thema polarisiert.

Nutzt der Influencer dies, um mehr Reichweite zu generieren? Oder hat Zeki gar eine politische Agenda?

SP-Nationalrätin und Autorin Anna Rosenwasser wittert Böses.

Wird Zeki für Hass auf Serafe bezahlt?

«Es wird sehr spannend, herauszufinden, wer euch wie viel Geld zahlt für die Posts», schreibt Rosenwasser unter Zekis neuster Serafe-Kritik.

Wie bitte? Erhält der grösste Schweizer Meme-Account etwa Geld von SRG- und Serafe-Gegnern?

«Ich weiss es nicht, kann es aber auch nicht ausschliessen», sagt Rosenwasser zu Nau.ch. Klar ist: Es wäre «unumgänglich», dass Zeki die Posts kennzeichnen müsste, falls er Gelder von einer Interessensgruppe erhalten würde. Dies ist bei besagtem Post nicht der Fall.

Doch der Verdacht bleibt – auch aufgrund der aktuellen und öffentlichen Diskussion rund um die Halbierungsinitiative.

«Der Account hat ein riesiges Publikum», erklärt die Nationalrätin. Die öffentliche Abwertung der Serafe könne einen Einfluss auf die Sicht von Abstimmenden haben.

Eine Partnerschaft mit politischen Interessengruppen scheint daher nicht abwegig. Die Allianz Pro Medienvielfalt kämpft für ein Nein zur Halbierungsinitiative.

Ihr Geschäftsführer, Mark Balsiger, sagt: «Zeki ist ein gewiefter Influencer.» Viele Unternehmungen würden ihn an Bord holen, weil sie von seiner enormen Reichweite profitieren wollen.

Kennst du den Instagram-Account «Swissmeme»?

«Sollte er sich auf das Feld der Politik wagen, wäre das eine andere Dimension», so der Politikberater. Doch wie auch Rosenwasser mahnt Balsiger: «Er müsste es deklarieren, wenn er eine bezahlte Partnerschaft mit einem politischen Akteur eingegangen ist.»

Wieso fehlt die Deklaration beim aktuellen Anti-Serafe-Post von Swissmeme?

Kein Geld, nur «kritisch unterwegs»

«Habe kein Geld bekommen», schreibt der Account unter dem Kommentar von Rosenwasser. Er sei lediglich «kritisch unterwegs». In diesem Fall müsste Zeki den Post nicht deklarieren.

Zeki
Swissmeme-Admin Zeki hetzt mit seinen Memes gerne gegen die SRG und die Serafe. - Instagram.

«Ich kassiere nichts und zwinge auch niemanden zur Kasse», sagt Swissmeme-Admin Zeki auf Nau.ch-Anfrage. Serafe mache beides – er teile nur seine Meinung mit. «Mein Lohn ist der Zuspruch der Mehrheit.»

Damit verweist er auf eine Umfrage zur Serafe-Gebühr, die er unter dem Post anfügte. 91 Prozent der Userinnen und User wählten die Option «Abschaffen!». Nur neun Prozent sind für die Gebühr.

Influencer für Stimmungsmache engagieren: «unterste Schublade»

Der Anschuldigungen sind gemäss Zeki also haltlos. Doch erlaubt wäre die Zusammenarbeit politischer Gruppen mit Influencern: «Im Grundsatz haben wir ja keine Vorschriften, ob Komitees Influencer einsetzen dürfen oder nicht», sagt Mitte-Nationalrat Martin Candinas zu Nau.ch.

Das sehe er relativ locker. «Am Ende des Tages zählen die Argumente und darauf konzentriere ich mich», so der Bündner. Er ist Co-Präsident der Allianz Pro Medienvielfalt.

Martin Candidas
Mitte-Nationalrat Martin Candidas ist Co-Präsident der Allianz Pro Medienvielfalt. - keystone

Vorbehalte hat er trotzdem: «Wenn an sich unpolitische Influencer eingesetzt werden, um gegen Unternehmen Stimmung zu machen, wäre das schon unterste Schublade.»

Vor allem, wenn diese sich nicht an die üblichen Regeln des politischen Betriebes halten würden – «Stichwort Transparenz».

Der Abstimmungskampf sollte auf der politischen Bühne stattfinden. «Und nicht an Influencer delegiert werden», so Candinas.

Kommentare

Wenne

Haben wir nicht das Recht auf freie Meinungsäusserung in der CH oder ist Putler schon im Amt bei uns?

User #1440 (nicht angemeldet)

leider haben die meisten die serafe billag und krankenkasse jetzt kritisieren den zwangsgebühren zugestimmt oder gar nocht gestimmt 🤣🤣🤣 logisch ich habe nein gestimmt

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