War es eine grosse Schlange? Seltsame Spuren an der Aare im Berner Seeland sorgen bei Anwohnerinnen und Anwohnern für Fragezeichen.
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Nanu, wer steckt den hinter diesen seltsamen Spuren auf der Strasse? - Facebook

Das Wichtigste in Kürze

  • Seltsame Spuren auf einer Strasse im Seeland sorgen für Fragezeichen.
  • Einige Anwohnerinnen und Anwohner fürchten, sie stammen von einer Schlange.
  • Ein Biologe erklärt, worum es sich wirklich handelt.
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Dicke Schlangenlinien ziehen sich über eine geteerte Strasse an der Aare im Seeland. Gleich an verschiedenen Stellen zeigen sich die seltsamen Spuren. Eine Anwohnerin wundert sich auf Facebook, was dahinterstecken könnte.

Stammen die Spuren von einem Frosch oder gar von einer dicken Schlange? Auch bei anderen Seeländerinnen und Seeländern werfen die Schlangenlinien Fragen auf.

Doch viele sind überzeugt: «Die Spuren stammen vermutlich von Bibern, die auf der Futtersuche waren.» Tatsächlich – das bestätigt der Wissenschaftler Christof Angst von der Umwelteinrichtung Info Fauna bei Nau.ch.

Biber ist gemächlich über Strasse getrottet

«Das sind Spuren vom Biberschwanz. Wenn sie gemächlich trotten, schwenken sie den Schwanz hin und her, was diese Spuren hinterlässt.» Das könne man jeweils auch im Schnee gut sehen.

«In diesen Fällen war der Biber draussen im Feld, wo Morast ist. Die Unterseite hat er damit eingeschmiert. Beim Zurückgehen über den Weg hat er dann die Spuren hinterlassen», erklärt der Leiter der Biberfachstelle.

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Gleich an mehreren Stellen hat ein Biber im Berner Seeland Spuren mit seinem Schwanz hinterlassen.
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Die Tiere suchen Futter im nahe gelegenen Feld.
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Wenn man solche Spuren entdeckt, sollte man sich darüber freuen, betont ein Experte. (Archivbild)
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Denn: «Man sieht das nicht oft.»
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Er selbst habe das bislang nur im Schnee entdeckt.

Wenn man solche Spuren entdeckt, sollte man sich darüber freuen, betont Angst. Denn: «Man sieht das nicht oft. Ich habe bis jetzt immer nur Spuren im Schnee gesehen – und das wird in unseren Höhen auch immer seltener.»

Strasse ist Biber-Todesursache Nummer eins

Der Biber sei nämlich nicht häufig, aber im Seeland sind dennoch viele geeignete Gewässer von dem Nager besiedelt. Einer Biberfamilie «gehören» circa 1,5 Kilometer Gewässerstrecke – die verteidigt sie gegen andere Biber.

«Die Familie geht über die ganze Strecke auf Futtersuche. Anscheinend haben die Landwirte auf den Feldern am Ufer noch genügend Rüben oder anderes hinterlassen, das die Biber dort zusammensuchen.»

Haben Sie schon einmal einen Biber in freier Wildbahn gesehen?

In diesem Fall sieht er keine Gefährdung für das Tier. Doch Angst warnt: «Es gibt viele Stellen, wo die Biber stark befahrene Strassen überqueren und regelmässig überfahren werden. Die Strasse ist Todesursache Nummer eins in der Schweiz.»

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