Schweizer Firmen und Organisationen zahlen für das Lobbying bei der EU zwischen 46 und 60 Millionen Euro. Am meisten Geld gibt die Chemie aus.
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Ein Lobbyist im Bundeshaus in Bern. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Firmen zahlen für Lobbying bei der EU zwischen 46 und 60 Millionen Euro.
  • Die höchsten Kosten tragen Chemie, Pharmaindustrie und Banken.
  • Das zeigen Untersuchungen von Lobbywatch.
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Schweizer Unternehmen, Verbände und Organisationen lassen sich das Lobbying bei der EU jährlich zwischen 46 und 60 Millionen Euro kosten. An der Spitze steht die Chemie mit über 7 Millionen Euro. Auf den folgenden Plätzen liegen die Pharmaindustrie und die Banken. Das zeigt eine am Sonntag veröffentlichte erstmalige Untersuchung von Lobbywatch.

Grund für den emsigen Einsatz der Lobbyisten bei der EU-Kommission in Brüssel seien die Folgen der EU-Gesetzgebung: Bei Pestiziden, Nahrungsmittelsicherheit oder Bankenregulierung für Akteure im Nicht-EU-Land Schweiz.

Mehr Transparenz bei Interessensbindungen

Hinter den Banken liegen die Organisationen aus dem Umweltbereich bei den Lobby-Ausgaben auf Platz vier. Rang fünf belegt die Industrie, und auf dem sechsten Platz findet sich die Medizinbranche. Das Schweizer Einzelunternehmen, das am meisten für die Interessenvertretung in Brüssel ausgibt, ist der Pharmakonzern Novartis.

Lobbywatch nahm die Auswertung aufgrund eines Registers der EU vor. Für die Organisation zeigt das Register, dass mehr Transparenz bei den Interessenbindungen auch in der Schweiz nötig wäre. Das eidgenössische Parlament lehnte ein Lobbyregister aber ab.

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