Schweizer sind für elektronische Stimmabgabe

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Bern,

78 Prozent der Befragten aus allen Landesteilen befürworten laut einer Umfrage von YouGov die Einführung der E-Voting-Option in der Schweiz.

Elektronische Stimmabgabe
Laut einer Umfrage von YouGov und der Post sprechen sich 78 Prozent der rund 2000 Befragten für die Einführung der elektronischen Stimmabgabe. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • 78 Prozent unterstützen in einer YouGov-Umfrage die Einführung von E-Voting in der Schweiz
  • Die Mehrheit unterstützt eine digitale Ergänzung zur herkömmlichen Stimmabgabe.
  • Die Kantone und die Bundeskanzlei zogen eine positive Bilanz über die bisherigen Einsätze.

In einer Umfrage vom Marktforschungsinstitut YouGov und der Post befürworten 78 Prozent der rund 2000 Befragten die Einführung von E-Voting.

Die Mehrheit der Teilnehmer befürwortet somit eine digitale Ergänzung zur traditionellen Stimmabgabe. Die Zustimmung gilt als Signal für ein wachsendes Interesse an digitalen Abstimmungsmöglichkeiten. Dies als Ergänzung zur Abstimmung per Brief und an der Urne.

77 Prozent der Befragten aus allen Landesteilen im Alter von 18 bis 74 Jahren befürworten E-Voting. Sie erhoffen sich dadurch einen besseren Zugang zu Abstimmungen für Auslandschweizer. Das teilte Die Post am Montag mit.

73 Prozent der Befragten versprachen sich von der Einführung zudem einfachere Abstimmungen und 72 Prozent eine höhere Stimmbeteiligung. Auch sahen zwei Drittel der Befragten Vorteile für sehbehinderte oder blinde Menschen.

Gleichzeitig wurden aber auch Bedenken geäussert: 43 Prozent der Befragten befürchteten, dass das Stimmgeheimnis gefährdet sein könnte. Auch sorgten sie sich wegen möglicher Manipulationen am E-Voting-System.

Fast zwei Drittel vertrauen der Post

Fast zwei Drittel der Befragten gaben indes an, dass sie der Post als technische Anbieterin vertrauten. Das System verfüge über die vollständige Verifizierbarkeit, teilte Die Post weiter mit. Das heisst, der gesamte elektronische Abstimmungsprozess kann überprüft werden.

Auch liessen sich mit dem System der Post mögliche Manipulationen nachweisen. Seit 2021 lässt Die Post das E-Voting-System von Hackerinnen und Hackern aus der ganzen Welt testen, um Sicherheitslücken zu identifizieren.

Post-E-Voting erstmals genutzt – Teststart in Graubünden

Erstmals angewendet wurde das E-Voting-System der Post bei den eidgenössischen Abstimmungen am 18. Juni 2023 in den Kantonen St. Gallen, Thurgau und Basel-Stadt. Zudem wird das System seit dem März 2024 auch im Kanton Graubünden getestet.

Soll in der Schweiz die elektronische Stimmabgabe (E-Voting) eingeführt werden?

Zuletzt hatte der Bundesrat Ende Juni 2025 den vier Kantonen die Bewilligung erteilt, die E-Voting-Versuche weiterzuführen. Die Grundbewilligung gilt weiterhin für eine limitierte Zielgruppe und vorerst bis zum Urnengang vom 6. Juni 2027.

Die Kantone und die Bundeskanzlei zogen eine positive Bilanz über die bisherigen Einsätze, wie der Bundesrat mitteilte. Neu will indes auch der Kanton Bern die Teilnahme an dem E-Voting-Pilotversuch prüfen.

Kommentare

User #4077 (nicht angemeldet)

Die Disscousion zielt am eigentlichen Faktor vorbei. Der Abstimmende kann in keinem der Szenarien, VERIFIZIEREN ob seine Stimme korrekt verbucht wurde und als Individum Korrektur verlangen.

User #6655 (nicht angemeldet)

Hat alles Vor- und Nachteile. Die Bedenken wegen Wahl- und Abstimmungsmanipulation sind auch bei brieflicher Abgabe vorhanden, in dicht urbanen Regionen sogar höher; Briefkästen, in welchen sich eine grosse Menge eingesendete Stimmen befindet, sind ein potentielles Ziel organisierter Handlanger der Antifa, die die ungewünschten Stimmen entfernen plus an Personalien ihrer politischen Gegner gelangen. Nicht grundlos haben die einwohnerdichten Kantonshauptstädte von ZH, BE, BS und GE so linksradikale Regierungen. Sollte das elektronische System sicher sein, wäre dem Problem etwas entgegengesetzt. Der Nachteil ist klar die zunehmende Einfachheit des Systems. Je einfacher die Teilnahme an einer Abstimmung, desto höher der Anteil politisch desinteressierter Leute, die "nach dem Bauchgefühl" oder eben durch die bessere Propaganda geprägt abstimmen. Das liegt dann nur noch im Interesse der Werbeplattformen. Mir wäre am liebsten, wenn man sich terminlich flexible, während den Öffnungszeiten des Stadthauses, per Lichtbildausweis melden und die Stimme abgeben muss. Konsulate anderer Länder oder Stadtverwaltung anderer Gemeinden könnten auch als Empfangsstellen für Wochenaufenthalter oder Auslandschweizer dienen. Wer sich für ein Anliegen interessiert, ist der Gang zur örtlichen Abgabestelle zuzumuten.

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