Schweizer Polizeien setzen immer öfter auf Drohnenflüge

Riccardo Schmidlin
Riccardo Schmidlin

Bern,

Polizeidrohnen werden immer beliebter. In Bern hat sich die Zahl der Einsätze gar verdreifacht.

Polizeidrohne
Schweizer Polizeien setzen immer häufiger auf Drohnen. (Symbolbild) - Kantonspolizei Basel-Stadt

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Polizeien haben ihre Drohneneinsätze teils verdreifacht.
  • Vielerorts wird in neue Drohnen investiert.
  • Es gibt aber Kritik an Polizeidrohnen wegen Datenschutzbedenken.

Ob es um die Verfolgung von Einbrechern oder die Suche nach vermissten Personen geht: Die Polizeien in der Schweiz setzen immer häufiger auf Drohnentechnologie.

Die Kantonspolizei Bern hat beispielsweise ihre Drohneneinsätze innerhalb eines Jahres verdreifacht: von 256 Flügen im Jahr 2023 auf beeindruckende 852 Einsätze im Jahr 2024. Darüber berichtet SRF.

Diese Zunahme ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Einerseits hat die Kapo Bern mehr Drohnen und Piloten zur Verfügung als zuvor. Andererseits ist das Bewusstsein für den Nutzen von Drohnen bei den Einsatzkräften gestiegen.

Polizeisprecher Gian Petschen sagt zu SRF: «An vorderster Front erleben die Einsatzkräfte, wie wirkungsvoll Drohnen in der Polizeiarbeit sein können. Und wie vielseitig sie sich einsetzen lassen.»

Neue Technologien verbessern Effizienz

Die Kapo Bern hat kürzlich 60 neue Drohnen erworben, um ältere Modelle zu ersetzen und ihre Flotte zu erweitern. Die Kosten für die Investition belaufen sich auf rund 400'000 Franken.

Diese neuen Modelle verfügen über verbesserte Kameras und neue Funktionen, einschliesslich der Fähigkeit, Live-Koordinaten direkt an die Einsatzkräfte zu senden. Das soll insbesondere bei der Suche nach Personen von Vorteil sein.

Die Verwendung von Drohnen ist jedoch nicht auf Bern beschränkt. Andere Kantonspolizeien haben ebenfalls einen Anstieg der Drohneneinsätze verzeichnet.

Findest du den Einsatz von Polizeidrohnen sinnvoll?

Die Kapo Graubünden führt beispielsweise jährlich rund 600 Einsätze durch und hat eine spezialisierte Miliz-Drohnengruppe eingerichtet. Auch bei der Kapo St. Gallen ist die Zahl mit 300 Einsätzen pro Jahr deutlich höher als früher.

Die Zürcher Kantonspolizei flog mit ihren 80 Drohnen 418 Einsätze im vergangenen Jahr. Ob es sich dabei um eine Zunahme handelt, kann nicht gesagt werden. Denn Zahlen aus früheren Jahren liegen nicht vor.

In Basel-Stadt läuft derzeit noch ein Pilotversuch. Der Kanton hat aber sogar eine eigene Verordnung geschaffen – «über den Einsatz von unbemannten Luftfahrzeugen bei der Kantonspolizei».

Kritik an Polizeidrohnen

Trotz ihrer Effizienz sind Polizeidrohnen nicht ohne Kritik. Es gibt Bedenken hinsichtlich des Potenzials für Verletzungen der Privatsphäre durch eine Drohnenüberwachung.

Kritik kommt etwa von einer Strafrechtlerin an der Uni St. Gallen. «Alleine ihre Mobilität macht Drohnen zu einem Überwachungsgerät eigener Art», sagte Monika Simmler im April der «NZZ».

Trotz dieser Bedenken entwickelt sich die Drohnentechnologie weiterhin rasant. Vor allem auch dank Künstlicher Intelligenz (KI).

Kommentare

User #3073 (nicht angemeldet)

Menschen verhalten sich anders, wenn sie wissen dass sie beobachtet werden. Und wer nichts zu verbergen hat, der muss auch nichts befürchten. Darum: Mehr Überwachung, jederzeit und überall

User #5563 (nicht angemeldet)

Um die abgelaufenen Parkuhren zu kontrollieren, müssen sie aber tief fliegen.

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