Der Hitzesommer und die damit verbundene Rekorddürre haben viele Spuren hinterlassen. Besonders in der Natur. Doch die Christbäume waren stärker.
Der traditionelle Weihnachtsbaum auf dem Europaplatz vor dem KKL.
Der traditionelle Weihnachtsbaum auf dem Europaplatz vor dem KKL. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Hitzesommer und die Rekorddürre haben in der Natur grossen Schaden angerichtet.
  • In Deutschland breitet sich wegen den Christbäumen gar Panik aus.
  • Nicht so in der Schweiz: Den Christbäumen hier geht es überraschend gut.

Den Sommer 2018 werden wir so schnell nicht mehr vergessen. Insbesondere die Natur nicht. Denn der Hitzesommer und die damit verbundene Trockenheit haben Spuren hinterlassen. Ernten gingen bachab oder auch Bäume litten unter der Trockenheit. So drohten Bäume zu kollabieren, Äste fielen ab und Blätter trockneten aus. 

Deutschland traf es teilweise noch schlimmer. So sind derzeit viele Christbaum-Produzenten in Panik. Ihre Bäume haben den trockenen Sommer nicht überlebt. Dies werde in absehbarer Zeit gar zu Engpässen und damit zu Preisanstiegen führen. Doch in der Schweiz ist die Lage viel entspannter.

Die Trockenheit ausgetrickst

Den Schweizer Christbäumen geht es überraschend gut. «Die grossen Bäume haben den Sommer gut überstanden, da sie bereits tief im Boden verwurzelt waren», erzählt Werner Bühlmann aus Emmen LU. Seine Familie verkauft seit über 50 Jahren Christbäume. «Nur vereinzelte Jungbäume trockneten aus». Dies sei nicht weiter schlimm.

Die Tannen werden im Frühling oder Herbst gepflanzt. Die im Frühling konnten vielfach noch zu wenig Wurzeln schlagen. Dies umging die Feldmann-Farm in Fischbach AG: «Wir haben die Bäume erst im September gepflanzt und so die Trockenheit umgangen.» Die Christbäume scheinen resistenter gegenüber der Hitze zu sein. Dies bestätigt auch Philipp Gut von der Interessengemeinschaft IG Suisse Christbaum: «Die Ausfälle sind nur gering.»

Sie sind jung und vital - Die Nordmanntannen haben den Schweizer Hitzesommer gut überlebt.
Sie sind jung und vital - Die Nordmanntannen haben den Schweizer Hitzesommer gut überlebt. - Keystone

Christbäume sind wie Kindergärtler

Gut begründet die wenigen Ausfälle damit, dass in der Schweiz vor allem Nordmanntannen gepflanzt werden. «Diese sind im Gegensatz zu anderen Bäumen tiefwurzlig» und würden somit weniger schnell austrocknen können. Die Bäume, die in der Schweiz litten, seien vor allem ältere Bäume gewesen. «Christbäume sind junge, vitale Bäume.» Dass sei ähnlich wie bei Menschen: «Unter der Hitze haben nicht Kindergärtler, sondern ältere Menschen gelitten.»

Auch die IG Suisse Christbaum beobachte die dramatischere Lage in Deutschland. Gut meint jedoch: «Sie hatten eine andere Trockenheit und vor allem haben sie andere Böden.» Christbäume wachsen in Deutschland oft auf Sand oder Kies, welches durchlässigere Böden seien. «In der Schweiz pflanzen wir die Bäume oft auf Lehm, einem schwereren und somit resistenteren Boden.»

 Es bestehe also überhaupt kein Grund zur Panik, dass es dieses Jahr keine schönen Weihnachtsbäume gibt. 

Ad
Ad