Die Schweiz stellt nach Kritik ihre Zahlungen an das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten vorläufig ein.
UNRWA
Bundesrat Ignazio Cassis (r.) 2018 bei einem Besuch in Amman mit Pierre Krähenbühl. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das UNO-Palästinenserhilfswerk wird von der Uno-Ethik-Abteilung unter die Lupe genommen.
  • Die Schweiz stellt deshalb vorläufig die Zahlungen an das Hilfswerk ein.
  • Der diesjährige Beitrag ist laut dem EDA allerdings bereits überwiesen worden.

Die UNRWA (Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten) sollte eigentlich palästinensische Vertriebene unterstützen. Ignazio Cassis bezeichnete die Organisation aber kürzlich nicht als Lösung, sondern als «Teil des Problems der Palästinenser». Die USA hat dem Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten die Gelder gestrichen. Dies weil es fehlerhaft arbeiten soll.

Nun wird Direktor Pierre Krähenbühl in einem internen Schreiben heftig kritisiert. Wie das Schweizer Fernsehen berichtete, erhebe die Ethik-Abteilung der Organisation eine ganze Reihe sehr happiger Vorwürfe. Dabei gehe es um Machtmissbrauch, Korruption und Vetternwirtschaft.

Auf diese Vorwürfe reagiert nun auch das Departement für auswärtige Angelegenheiten. Auf Anfrage von «Radio SRF» teilt das EDA mit, dass die Schweiz ihre Zahlungen an das Uno-Hilfswerk vorläufig einstellt.

Pierre Krähenbühl UNRWA
Pierre Krähenbühl, Direktor des UNRWA (Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten), wird in einem internen Bericht kritisiert. Er weist die Anschuldigungen aber zurück. - Keystone

Der Beitrag für das laufende Jahr sei allerdings bereits überwiesen worden. Gemäss einer früheren Mitteilung sind das 20 Millionen Franken. Das EDA teilte gestern mit, es sei von Direktor Pierre Krähenbühl über die Uno-interne Untersuchung informiert worden.

Was genau an den Vorwürfen dran ist, ist nicht klar. Krähenbühl wies die Anschuldigungen gegenüber dem« Al-Jazeera» zurück. Der Sender hatte zuerst über die Angelegenheit berichtet.

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