Kürzlich hat die USA dem Hilfswerk UNRWA den Geldhahn zugedreht. Jetzt wird Direktor Pierre Krähenbühl offenbar in einem internen Bericht heftig kritisiert.
Pierre Krähenbühl UNRWA
Pierre Krähenbühl, Direktor des UNRWA (Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten), wird in einem internen Bericht kritisiert. Er weist die Anschuldigungen aber zurück. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der UNRWA-Direktor Pierre Krähenbühl steht in der Kritik.
  • In einem internen Schreiben ist von Korruption und Vetternwirtschaft die Rede.
  • Der Bericht wird nun geprüft. Bis eine Entscheidung gefällt wird, wird es Monate dauern.

Die UNRWA sollte eigentlich palästinensische Flüchtlinge unterstützen. Ignazio Cassis bezeichnete die Organisation aber kürzlich nicht als Lösung, sondern als «Teil des Problems der Palästinenser». Die USA hat dem Uno-Hilfswerk die Gelder gestrichen, weil es fehlerhaft arbeiten soll.

Nun wird Direktor Pierre Krähenbühl in einem internen Schreiben heftig kritisiert. Wie SRF berichtet, erhebe die Ethik-Abteilung der Organisation eine ganze Reihe sehr happiger Vorwürfe.

«Es geht um Machtmissbrauch und Korruption, es geht um Vetternwirtschaft. Es geht auch um die angeblich zu grosse Reisetätigkeit von Direktor Krähenbühl», erklärt SRF-Korrespondent Fredy Gsteiger. Und weiter heisse es, dass Krähenbühl meistens nicht am Sitz der UNWRA, sondern sonst wo in der Welt unterwegs sei.

Ausserdem bestehe letztlich der Vorwurf, es würde eine «kleine Machtgruppe im Grunde genommen ganz zentralistisch alles bestimmen». Und das seit mehreren Jahren. Im letzten Jahr habe sich das gar verschlimmert.

Bericht wird geprüft

All diese Vorwürfe würden im noch unveröffentlichten Bericht der Ethik-Abteilung erhoben. Allerdings wurde dieser dem katarischen Sender Al Jazeera zugespielt. Auch beim Uno-Generalsekretär liegt er seit mehreren Monaten auf dem Schreibtisch.

Gegenüber dem Sender erklärte Krähenbühl, die Vorwürfe seien unseriös erhoben worden und falsch. Wenn es Verbesserungspotenzial gäbe, und die Untersuchung das zeige, dann würde er das gerne berücksichtigen.

Mehr könne er aber nicht sagen, weil die Ergebnisse der UNO-internen Untersuchungen noch nicht vorlägen. Gsteiger erklärt: «dass die interne Überwachung und Überprüfungsabteilung der UNO mit dem Fall betraut ist.» Es werde wohl Monate dauern, bis ein Entscheid gefällt werden könne.

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