Schnegg fordert schweizweite Umstrukturierung der Spitallandschaft
Der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) verlangt eine Umstrukturierung der Schweizer Spitallandschaft nach dem Modell des Kantons Bern.

Der bernische Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) fordert eine Umstrukturierung der Schweizer Spitallandschaft nach Berner Vorbild.
Daran führe kein Weg vorbei, erklärte Schnegg am Dienstag nach Bekanntgabe der Krankenkassenprämien 2026.
Im Kanton Bern würden die nötigen strukturellen Anpassungen bereits mit dem sogenannten 4+-Regionen-Modell umgesetzt, hielt Schnegg gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA fest.
Solche Massnahmen müssten über die Kantonsgrenzen hinaus erfolgen. «Wir müssen Doppelspurigkeiten vermeiden und die Versorgung gut koordinieren», betonte Schnegg.
Innovative Projekte zur besseren Koordination
Schnegg verwies weiter darauf, dass der Kanton Bern auf innovative Projekte zur besseren Koordination der Versorgung setze. Als Beispiel nannte er integrierte Versorgungsnetze wie das Projekt Viva im Jurabogen mit den Kantonen Bern, Jura und Neuenburg.
Auch fördere der Kanton Bern die Verlagerung von stationären zu ambulanten Behandlungen, zum Beispiel im Spitalzentrum Biel. Dies diene sowohl der Eindämmung des Kostenwachstums als auch einem abwechslungsreicheren Einsatz des Personals.
Ziel der Gesundheitspolitik müsse es sein, die Bevölkerung effizient und qualitativ hochwertig zu versorgen – und dies zu akzeptablen Kosten. Dabei sei eine ganzheitliche Sichtweise erforderlich, die über die Regionalpolitik hinausgehe.
Das 4+-Regionen-Modell erklärt
Das 4+-Regionen-Modell für den Kanton Bern sieht vor, die bisher sechs kleineren Versorgungsregionen zu vier grösseren Regionen zusammenzufassen: Mittelland, Oberland, Biel/Seeland und Berner Jura sowie Emmental-Oberaargau.
Die neue Einteilung soll eine effizientere, integrierte und abgestufte Gesundheitsversorgung ermöglichen. Leistungserbringer sollen besser kooperieren, Doppelspurigkeiten abgebaut und spezialisierte Leistungen zentraler angeboten werden.