Für unsere Bauern ist der Wetterbericht definitiv kein Fremdwort. Die Alpabzüge fanden verfrüht statt. Erst dann fiel der für die Tiere gefährliche Schnee.
Alpabzug Bauern
Ein Alpabzug in der Schweiz. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schneefall in den Bergen zwang einige Bauern mit ihren Tieren in tiefere Lagen.
  • Die Alpabzüge fanden wegen dem Schnee verfrüht statt.
  • Der Abstieg kann neben finanziellen Risiken auch Gefahren für die Tiere selbst bergen.

Schnee im September. Was für viele ein ungewöhnliches Ereignis ist, gehört für die Älpler auf 2'000 Metern über Meer im Frühherbst zum Alltag.

So auch am vergangenen Wochenende, als in den Kantonen Bern und Wallis bereits die ersten Alpabzüge stattfanden. Eine Woche vor dem eigentlichen Termin. Clever, die Schweizer Bauern!

Von der Alp in einen Zwischenhalt

Vom Schneefall nicht verschont blieb beispielsweise die Engstligenalp bei Adelboden im Berner Oberland.

Aussergewöhnlich ist diese Situation für den Bauern Hans Kohler, Präsident der CasAlp, allerdings nicht. «Im Berner Oberland kann es schon Mal vorkommen, dass der Alpabzug wegen Schneefällen früher stattfindet».

Viele Bauern würden ihre Tiere dann in tiefere Lagen bringen, damit sie dort weiterweiden könnten.

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Kühe von Schweizer Bauern stehen auf einer Alp im Schnee. - Keystone

Der verfrühte Alpabzug hat allerdings auch sicherheitstechnische Gründe, wie es beim Schweizerischen Bauernverband heisst. «Wegen dem Schnee können die Tiere ausgleiten und steile Hänge hinabstürzen. Das kann tödliche Folgen haben», sagt Mediensprecher Hans Rüssli zu Nau.

Ein kleines Restrisiko bleibe allerdings auch beim Abstieg bestehen, so Kohler. «Bei schlechtem Wetter ist der Abgang für die Tiere, je nach Beschaffenheit der Zugangswege, teilweise auch hoch. Sie können ausrutschen und sich dabei schwer verletzen.»

Finanzielles Risiko für die Bauern

Obwohl 2019 bisher ein sehr gutes Jahr für die Älpler gewesen sei, birgt ein verfrühter Alpabzug auch finanzielle Risiken. «Wenn der Bauer seine Tiere eine oder zwei Wochen früher von der Alp nehmen muss, geht das finanziell meist problemlos. Problematischer wird es erst, wenn der Alpabzug deutlich früher, also drei bis vier Wochen früher, stattfinden muss», sagt Kohler.

Dann müsse der Bauer auf das für den Winter eingelagerte Futter für die Tiere zurückgreifen, was zu Futterengpässen führen könne.

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