Auch 50 Jahre nach dem Dreh eines James-Bond-Thrillers auf dem Schilthorn profitiert die Region vom Mythos des Geheimagenten 007.
Schilthorn
Der James-Bond-Schauspieler George Lazenby (7. v. l.), mit Crewmitgliedern und der Schauspielerin Sylvana Henriques (3. v. l.), Catherine Schell (6. v. l.) Helena Ronee (r.) am Schilthorn anlässlich der Jubiläumsveranstaltung 50 Jahre James Bond «On Her Majesty's Secret Service». - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Tourismus rund um das Schilthorn profitiert bis heute vom «Agent 007».
  • Als Bond-Drehort verfügt die Schilthornbahn über einen Werbefaktor.
  • Zum 50. Jahrestag traf sich der alte Bond-Cast auf dem Berg wieder.

Es wurden spektakulären Filmszenen auf dem 2970 Meter hohen Schilthorn und im Lauterbrunnental gedreht. Dies trägt vor allem dazu bei, dass die Region bis heute davon profitiert.

Schilthorn
Das 007-Logo und eine Bondfigur. Einige Szenen für «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» wurden auf dem Schilthorn gedreht. - Keystone

«Im Geheimdienst Ihrer Majestät»

Für die Schilthornbahn kam 1968/69 der Dreh des James-Bond-Films «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» wie gerufen. Die Seilbahn war erst knapp fertiggestellt, das Gipfelgebäude wegen fehlender finanzieller Mittel noch nicht richtig ausgebaut.

Wie es sich für einen anständigen Superagenten gehört, tauchte Bond exakt zum richtigen Zeitpunkt im Lauterbrunnental auf. Er machte den Drehort Schilthorn über Nacht weltbekannt und rettete so die Bergbahngesellschaft vor dem Schuldensumpf - kein Witz.

Doch auch für die Filmproduzenten war das Schilthorn ein Glücksfall. In dem futuristischen Rundbau auf dem Gipfel erkannten sie sofort den idealen Sitz für den Film-Bösewicht Ernst Stavro Blofeld. In der Romanvorlage und im Film heisst Blofelds Rückzugsort Piz Gloria. Bis heute kennt man das Drehrestaurant auf dem Schilthorn unter diesem Namen.

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Bergrestaurant Piz Gloria auf dem Schilthorn am 17. Oktober 1968. - Keystone

Wirbel um die Crew

Die rund 120-köpfige Crew sorgte im beschaulichen Lauterbrunnental für einigen Wirbel. Für den mehrmonatigen Dreh brauchte es zahlreiche einheimische Statisten. Das lokale Gewerbe erfüllte - natürlich gegen Bezahlung - alle möglichen Sonderwünsche.

Die gefährlichen Ski- und Autoszenen wurden von Stuntmännern gedoubelt. Für Skistunts war kein Geringerer als der spätere Schweizer Skirennfahrer Bernhard Russi im Einsatz. Dieser brach sich bei den Dreharbeiten gar das Genick und verbrachte danach mehrere Monate im Spital.

Der deutsche Skirennfahrer Willy Bogner war als Kameramann auf Ski unterwegs. Um auch rückwärtsfahrend filmen zu können, liess er sich von einem österreichischen Skihersteller extra ein Paar Skis anfertigen. Sie mussten vorne und hinten gebogene Spitzen haben.

Schilthorn profitierte von Werbefaktor

Als Bond-Drehort verfügt die Schilthornbahn über einen Werbefaktor, der auf der ganzen Welt auf Anhieb verstanden wird - bis heute. Und mit jedem neuen Bond-Film wird die Werbewirkung wieder und wieder erneuert.

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