Schiedsrichter geschlagen: dreijährige Stadionsperre für Vater
Ein Vater, dessen Sohn Fussball spielt, hat nach einem tätlichen Angriff auf einen Schiedsrichter ein landesweites Stadionverbot erhalten.

Der Aargauer Fussballverband hat für den Vater eines jungen Fussballers ein landesweites dreijähriges Stadionverbot verhängt. Der Mann hatte Ende Mai nach einem Juniorenspiel zwischen dem FC Schöftland und dem FC Villmergen den Schiedsrichter geschlagen. Das Vergehen des Vaters bezeichnet die Kontroll- und Disziplinarkommission des Aargauer Fussballverbandes als «massiv und krass unsportlich», wie der Verband in einer Mitteilung schrieb.
Die «Aargauer Zeitung» berichtete zuerst darüber. Wegen unbefugten Betretens des Spielfelds nach Spielschluss und des tätlichen Angriffs auf den Schiedsrichter greift die Kommission nun durch: Sie hat gegen den Vater ein Stadionverbot verhängt. Er darf bis zum 3. Juli 2028 kein Stadion in der Schweiz betreten.
Strafe auch für Verein
Auch der FC Villmergen wird für das Verhalten des Vaters bestraft. Die Kommission auferlegte ihm eine Busse von 3500 Franken. In der Mitteilung bedankt sich der Aargauer Fussballverband beim Verein für die «vorbildliche Kooperation in dieser Angelegenheit». Der Verband geht davon aus, dass der FC Villmergen den Betrag für die Busse beim Vater zurückfordern wird.

Der Aargauer Fussballverband verurteilt jegliche Form von Gewalt auf und neben dem Platz, wie er in der Mitteilung festhält. Der Vorfall widerspreche den Grundwerten des Verbandes. «Wir appellieren an alle Vereine, den Respekt gegenüber Schiedsrichtern, Gegnern, Zuschauenden und Funktionären zu verstärken.» Die Vereine würden die Verantwortung für ihre Mitglieder und Zuschauenden tragen.
Unsportliches Verhalten nach Spielende
Am 31. Mai hatten die C-Junioren des FC Schöftland gegen den FC Villmergen gespielt. Das Heimteam siegte dank Toren in der Nachspielzeit mit 4:2. Nach dem Schlusspfiff ging der nun mit einem Stadionverbot belegte Mann zum Schiedsrichter, um mit ihm aufgeregt über ein unfaires Foul an seinem Sohn zu diskutieren – dabei schlug er den Schiri und verletzte ihn.