SBB

SBB-Chef braucht wegen Morddrohungen Personenschutz

Nicolas Eggen
Nicolas Eggen

Bern,

Nach der Mega-Auftragsvergabe an Siemens steht die SBB in der Kritik. Nun soll der SBB-CEO Vincent Ducrot sogar Morddrohungen erhalten haben.

Vincent Ducrot
SBB-CEO Vincent Ducrot. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SBB haben ihren Mega-Auftrag an Siemens und nicht an Stadler Rail vergeben.
  • Deshalb soll SBB-CEO Vincent Ducrot nun sogar Morddrohungen erhalten haben.

Die Entscheidung der SBB, den zwei Milliarden Auftrag für 116 neue Doppelstockzüge an Siemens zu vergeben, hat für Kritik gesorgt.

Vincent Ducrot (63), seit rund fünf Jahren CEO der SBB, soll aufgrund der Auftragsvergabe nun sogar Morddrohungen erhalten haben. Die anonymen Absender werfen ihm Landesverrat vor, wie der «Sonntagsblick» berichtet.

Ducrot habe demnach tagelang Personenschutz in Anspruch nehmen müssen. «Die Position des CEO der SBB ist eine exponierte Position, wie diejenige anderer Wirtschaftsführer oder Politiker auch. Das sehen wir bei umstrittenen Entscheiden», erklärt die SBB der Zeitung.

Und fügt hinzu: «Dann gibt es Reaktionen, die wir ernst nehmen. Wir möchten dazu keine weiteren Angaben machen».

Stadler Rail prüft Rekurs gegen Auftrag an Siemens

Inmitten dieser Kontroverse bemühen sich sowohl Stadler Rail als auch die SBB um eine Beruhigung der Lage. In einem Gespräch mit Vertretern von Stadler erläuterten die SBB ihre Gründe für die Nichtvergabe des Auftrags.

«Wir informieren, wie bei Ausschreibungen üblich, jeden Anbieter transparent darüber, wie die Bewertung seiner eigenen Offerte zustande gekommen ist.» Dies teilt die SBB gegenüber der Zeitung mit.

Die Bundesbahnen betonen, dass diese Gespräche unabhängig von der medialen Diskussion stattfinden würden und ein normaler Bestandteil öffentlicher Ausschreibungen seien.

Derweil analysiert Stadler Rail die Bewertungsmatrix der SBB und prüft einen Rekurs gegen die Auftragsvergabe an Siemens.

Reist du oft mit der SBB?

Die Preisdifferenz zwischen Stadler und Siemens habe lediglich 0,6 Prozent betragen. Dies erklärte Stadler-Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler nach dem Entscheid der SBB.

Es seien sogenannte Softfaktoren ausschlaggebend gewesen. Bei diesen sei Stadler deutlich schlechter bewertet worden, etwa bei Nachhaltigkeit und Instandhaltung.

«Für mich ist das unverständlich, und es sieht danach aus, als ob wegen der knappen Preisdifferenz versucht wurde, den Entscheid mit solchen Bewertungen zu untermauern», sagte Spuhler weiter.

Kommentare

User #1147 (nicht angemeldet)

Und Stadler hätte die Züge im Spanischen Valencia bauen lassen. Nur das Geld wäre direkt in das Portemonnaie des CEO geflossen.

User #1003 (nicht angemeldet)

Stadler hat sich doch nun in den USA positioniert.

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