Salt-Kundin erhält nach Ferien saftige Internet-Rechnung
Eine Nau.ch-Leserin öffnet im Ausland nur mal kurz Google Maps – und muss dem Mobilfunkanbieter Salt dafür nun 250 Franken blechen.

Das Wichtigste in Kürze
- Böse Überraschung für eine Nau.ch-Leserin nach den Ferien!
- Zurück in der Schweiz erhält sie eine teure Rechnung von Salt.
- Und das nur, weil sie im Ausland kurz einmal Google Maps öffnete.
Erholt und ausgeschlafen kehrt Nau.ch-Leserin Sina A. (27) aus den Ferien zurück. Gemeinsam mit Freunden verbrachte die Bernerin ein paar entspannte Tage in Montenegro.
Doch die gute Laune hält nicht lange. Denn kaum in der Schweiz gelandet, folgt eine böse Überraschung: Salt verlangt von der Kundin 250 Franken an Internet-Kosten!
«Ich dachte, ich traue meinen Augen nicht», schildert Sina den Moment, als sie die SMS des Mobilfunkanbieters öffnet. Sie sei während ihres Auslandaufenthaltes nur ein einziges Mal ins Internet gegangen. «Da ich meine Unterkunft nicht auf Anhieb fand, öffnete ich für vielleicht knapp drei Minuten Google Maps.»
Ihr war bewusst, dass sie kein gültiges Datenpaket besass und Internet-Gebühren grundsätzlich hoch ausfallen. «Doch dieser Betrag hat mich dann doch schockiert. Vor allem, wenn man die kurze Zeit im Netz bedenkt. Ich finde das eine Abzocke», klagt sie.
Das Problem ist nicht neu. Saftige Roaminggebühren sorgen seit Jahren immer wieder für Ärger. Beim Preisüberwacher gibt das schon lange Anlass zu Beschwerden, wie es auf Anfrage heisst.
Die Schweizerischen Vorschriften sähen zwar vor, dass Kunden auf die Tarife aufmerksam gemacht und Standardlimits installiert werden müssen. Allerdings schützt das nicht immer vor saftigen Kosten. «Leider sieht man auch an Ihrem Beispiel, dass dies nicht gut funktioniert», so der Preisüberwacher.
Daten-Roaming sei noch immer ausserordentlich teuer. Wer aus Versehen oder im Notfall im Ausland ins Netz geht, könne eine «unangemessen hohe Rechnung» erhalten. Der Preisüberwacher setzt sich deshalb auch für eine voreingestellte Kostenlimite von 100 Franken ein.
Salt hinterlegt standardmässige Limite von 250 Franken
Bei Sina A. waren 250 Franken als Maximalbetrag hinterlegt. Salt erklärt gegenüber Nau.ch dazu, dass Kunden ihre Roaming-Ausgaben-Limiten selbst setzen können.
Aber: «Falls sie nicht von dem Gebrauch machen, dann wird die standardmässige Ausgabenlimite von 250 Franken angewendet.» Mittlerweile hat Sina ihre Limite herabgesetzt.
Bei der Konkurrenz Swisscom scheint Roaming hingegen kein grosses Thema mehr zu sein. So habe die Mehrheit der Kunden Roaming im Abo integriert, heisst es auf Anfrage. Und: Surfen sei nur mit einem Datenpaket möglich.
Sina A. bleibt also nicht viel anderes übrig, als die Rechnung zu begleichen. Gleiches gilt für ihre Kollegin, die ebenfalls in die Internet-Falle tappte und nun 350 Franken blechen muss.
*Name der Redaktion bekannt