In der Nacht auf Mittwoch kämpfte die Swisscom mit einer technischen Störung. Es war bereits die dritte grössere Störung in diesem Jahr.
Swisscom shops
Ein Swisscom-Shop von aussen fotografiert. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zum dritten Mal gab es dieses Jahr bei der Swisscom eine grossflächige Störung.
  • Vor allem die internetbasierten Dienste, aber auch das Festnetz waren betroffen.
  • Ein Telekom-Experte schätzt ein, ob dem Unternehmen bald die Kunden davon laufen.
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Bei der Swisscom kam es in der Nacht auf heute Mittwoch zu einem Systemausfall. Dieser dauerte nach Angaben des Unternehmens von 22.33 Uhr bis 00.10 Uhr.

Betroffen waren in erster Linie internetbasierte Dienste und die Festnetz-Telefonie. Aber auch zahlreiche Notrufnummern waren zwischenzeitlich nicht erreichbar. Die Störung sei auf geplante Wartungsarbeiten der Swisscom zurückzuführen. «Während der Durchführung dieser Arbeit ist es zu einem mehrfachen menschlichen Fehlverhalten gekommen», schreibt Mediensprecherin Annina Merk auf Anfrage.

Dritte grosse Störung innert weniger Wochen

Es ist bereits das dritte Mal, dass der Telekom-Riese dieses Jahr mit einer Störung für Schlagzeilen sorgt. An einem Morgen Mitte Januar war das Festnetz zeitweise in weiten Teilen der Schweiz gestört.

Swisscom Störung
Die Swisscom kämpfte in der Nacht auf Mittwoch mehrere Stunden mit technischen Problemen. - Screenshot/allestörungen.ch

Vor eineinhalb Wochen kämpfte die Swisscom ausgerechnet während der Live-Übertragung des Super Bowls ebenfalls mit Problemen. In beiden Fällen soll eine fehlerhafte Netzwerkkomponente die Ursache gewesen sein.

Erst letzte Woche kritisierte Ralf Beyeler, Telekom-Experte beim Vergleichsportal Moneyland.ch gegenüber Nau.ch die vielen Pannen: «Es scheint so, dass Swisscom bei der Wartung ihrer Infrastruktur zu viel Geld spart und sich deshalb die Ausfälle mehren.»

Ralf Beyeler
Ralf Beyeler, Experte bei Moneyland, sieht in den sinkenden Netflix-Nutzerzahlen keine Bedenken. (Archivbild) - Nau.ch

Gegen diesen Vorwurf wehrte sich der Telekom-Riese. Die Firma investiere jährlich einen beachtlichen Teil ihrer Investitionen in die Wartung und den Unterhalt ihrer Systeme und Infrastrukturen. So sollen es letztes Jahr über 550 Millionen Franken gewesen sein.

«Kann durchaus sein, dass Kunden die Swisscom verlassen werden»

Bei der Panne letzte Nacht dauerte es erneut lange, bis die Swisscom über die Störung informierte. «Auch wenn eine Störung spät am Abend oder in der Nacht vorhanden ist, ist es für Kunden sehr sinnvoll, wenn der Provider rasch über Störungen informiert», sagt Beyeler heute auf Anfrage.

Es sei zudem eine Frage der Zeit, «bis diese ständigen Störungen zu einem Image-Schaden führen werden». Swisscom habe zwar sehr viele Kunden. Doch: «Durch eine Häufung solcher Störungen kann es durchaus sein, dass Kunden das Telekom-Unternehmen verlassen werden.»

Die Hauptfrage sei, ob Kunden den anderen Anbietern zutrauen, dass diese eine bessere Dienstleistung anbieten. «In vielen Fällen dürfte die Meinung bei vielen Kunden vorhanden sein, dass Swisscom trotz all den Störungen immer noch besser ist», glaubt Beyeler.

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