Reallöhne erstmals seit 2016 wieder gestiegen

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Neuchâtel,

Schweizer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben 2019 unter Berücksichtigung der Inflation erstmals seit 2016 wieder mehr Geld im Portemonnaie gehabt.

Die Arbeitnehmenden in der Schweiz haben im vergangenen Jahr unter Berücksichtung der Teuerung erstmals seit langem wieder mehr Geld im Portemonnaie gehabt. Die Reallöhne sind um 0,5 Prozent angestiegen.(Symbolbild)
Die Arbeitnehmenden in der Schweiz haben im vergangenen Jahr unter Berücksichtung der Teuerung erstmals seit langem wieder mehr Geld im Portemonnaie gehabt. Die Reallöhne sind um 0,5 Prozent angestiegen.(Symbolbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Reallohn hat 2019 seit drei Jahren erstmals wieder zugenommen.
  • Die Frauen haben dabei etwas mehr profitiert, als die Männer.
  • Frauen verdienten im Schnitt 0,6 Prozent mehr, bei den Männern waren es 0,5 Prozent mehr.

Schweizer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben 2019 unter Berücksichtigung der Inflation erstmals seit 2016 wieder mehr Geld im Portemonnaie gehabt. Die Löhne der Frauen haben dabei etwas stärker zugenommen als jene der Männer.

Die Reallöhne stiegen im vergangenen Jahr in der Schweiz um 0,5 Prozent an. Nominal, das heisst ohne Einberechnung der Teuerung, verdienten die Angestellten 0,9 Prozent mehr als noch im Vorjahr.

Frauen profitieren mehr als Männer

Gemäss dem Bundesamtes für Statistik (BFS) ist der Anstieg der Kaufkraft bei den Reallöhnen auf die Zunahme der Nominallöhne zurückzuführen. Andererseits war aber auch die Inflation etwas tiefer als die Schätzungen zum Zeitpunkt der Lohnentscheidungen für 2019 anzeigten. So betrug die Teuerung im vergangenen Jahr 0,4 Prozent statt der vorausgesagten 0,5 Prozent.

reallohn
Frauen konnten im Durchschnitt mehr von der Reallohnerhöhung profitieren. - Keystone

Die Löhne der Frauen haben 2019 real leicht stärker zugenommen als diejenigen männlicher Arbeitnehmer. Gemäss der Erhebung verdienten Frauen rund 0,6 Prozent mehr als noch im Vorjahr, während die Männern 0,5 Prozent mehr verdienten. Nominal war die Zunahme mit einem Plus von 1,0 Prozent ebenfalls leicht höher als bei den Männern (+0,9%).

Nach Sektoren betrachtet stiegen die Reallöhne in der Industrie um 0,5 Prozent und im Dienstleistungssektor um 0,6 Prozent. Nominal waren es in beiden Sektoren 0,9 Prozent mehr.

Stärkster Anstieg im Dienstleistungssektor

In der Industrie legte die Branche «Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten» mit einem nominalen Anstieg um 1,7 Prozent am stärksten zu.

Die Metallindustrie stagnierte auf Vorjahresniveau, während die anderen Branchen höhere Löhne verzeichneten. Nominal tiefere Löhne wies im sekundären Sektor mit einem Minus von 0,5 Prozent einzig der Wirtschaftszweig «Herstellung von Möbeln» auf.

Im Dienstleistungssektor verbuchte die Branche «Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Tätigkeiten» mit +1,7 Prozent den stärksten Anstieg des Nominallohns. Die Angestellten im Gastgewerbe und der Beherbergungsbranche mussten hingegen im Schnitt mit 0,8 Prozent weniger Lohn auskommen. Dies entspricht dem stärksten Rückgang in diesem Sektor.

gastgewerbe
Im Gastgewerbe hat der Reallohn im Schnitt um 0,8 Prozent abgenommen. - Keystone

Der schweizerische Lohnindex wird jedes Jahr anhand der Daten in den Unfallmeldungen berechnet. Diese werden vom der Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV) an das BFS übermittelt. Der primäre Sektor, also Land- und Forstwirtschaft sowie die Rohstoffgewinnung, werden nicht berücksichtigt.

Als Grundlage dient der Bruttolohn inklusive 13. Monatslohn vor Abzug der obligatorischen Sozialversicherungsbeiträge, ohne Boni, Familienzulagen oder andere Prämien.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Wiesbaden

MEHR IN NEWS

SC Bern Pendler Gotteron-Car
Nach Fribourg
1 Interaktionen
Raketen
Saporischschja akw
1 Interaktionen
Saporischschja

MEHR AUS NEUCHâTEL

Ältere Hilfe
1 Interaktionen
BFS
Bundesasylzentrum  Les Verrières
6 Interaktionen
Was nun?
Lohngleichheit Schweiz
57 Interaktionen
15 Prozent