PUK-Bericht zerreisst Genfer Regierung
Dem Kanton Genf sind im Zusammenhang mit dem Mord an der Soziotherapeutin Adeline zu viele Fehler unterlaufen. Das zeigt der PUK-Bericht.

Das Wichtigste in Kürze
- Der PUK-Bericht zum Mord an Adeline kritisiert die Genfer Regierung scharf.
- Das Resozialisierungszentrum «La Pâquerette» ist viel zu wenig überwacht worden.
Die Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) des Genfer Kantonsparlaments stellt dem Kanton Genf im Zusammenhang mit dem Mord an der Soziotherapeutin Adeline ein vernichtendes Zeugnis aus. Dem Resozialisierungszentrum La Pâquerette seien zu viele Freiheiten eingeräumt worden. Das Zentrum wurde zu wenig beaufsichtigt, und es gab zu wenig Direktiven, wie aus dem Bericht hervorgeht. Zudem kam es in La Pâquerette zu zahlreichen internen Konflikten.
Regierung war zu passiv
Die Regierung griff nie in die Konflikte zwischen dem medizinischen Fachpersonal der Soziotherapie und dem Gefängnispersonal ein, welches die Sicherheit überwachte, wie der PUK-Bericht kritisiert. «Diese fehlende Schlichtung hat die Sicherheit der Anstalt verschlimmert.»
Von Häftling getötet
Adeline war am 12. September 2013 während eines Freigangs von einen Häftling getötet worden. Der Täter war wegen zweier Vergewaltigungen zu einer Freiheitsstrafe von zwanzig Jahren verurteilt worden. Er sass in La Pâquerette ein. Das Zentrum wurde nach dem Tötungsdelikt geschlossen und durch die modernere Anstalt Curabilis ergänzt. Knapp ein Jahr nach dem Tötungsdelikt setzte der Genfer Grosse Rat die PUK ein, welche die Rolle des Kantons Genf unter die Lupe nahm.