Psychologe Guggenbühl will gewaltfreie Erziehung nicht gesetzlich verbieten. Kinder bräuchten Liebe, dafür brauche es Aufklärung und Prävention.
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Lässt sich der Schutz von Kindern gegen Gewalt in der Erziehung gesetzlich regeln? Der Nationalrat hat beim Bund einen Bericht bestellt. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Psychologe Guggenbühl hält wenig vom Gesetz zur gewaltfreien Erziehung.
  • Als Gesellschaft müsse man fordern, dass Kinder geliebt würden.
  • Dafür bräuchte es Aufklärung und Prävention, ein Gesetz sei nicht zielführend.

Die vom Parlament gewollte Verankerung der gewaltfreien Erziehung im Zivilgesetzbuch ist für Psychotherapeut Allan Guggenbühl nicht zielführend – die klare Definition der psychischen Gewalt sei schwierig. «Wir müssen als Gesellschaft klar fordern, dass Kinder geliebt werden», sagte der Psychologe im Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». «Aber ein solches Gesetz ist dafür nicht geeignet.»

So seien gefühlskalte Eltern für ein Kind nur schwer zu ertragen. «Aber wie will man diesen Sachverhalt beweisen?», fragte Guggenbühl im am Freitag veröffentlichten Interview.

Dazu komme, das beispielsweise in Fällen von Liebesentzug eine Depression bei der Elternschaft die Ursache sein könne. «Ein Gesetz ändert an dieser Situation nichts», ist Guggenbühl überzeugt. «Es braucht andere Mittel. Aufklärung und Prävention zum Beispiel.»

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