Ein Video, das den Einsatz von Gummischrot gegenüber FCB-Fans zeigt, sorgt auf Twitter für Empörung bei den Bebbi. Die Luzerner Polizei untersucht den Vorfall.
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Erst war ein Polizeiposten geplant, das wurde nun aber verworfen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Luzerner Polizei setzte am Sonntag Gummischrot gegen FCB-Fans ein.
  • In einer Mitteilung hiess es, dies sei die Reaktion auf geworfene Pyros gewesen.
  • Im Netz beklagen sich die Rotblau-Anhänger. Die Polizei nimmt nun Stellung.

Am Sonntag kam es nach dem Fussballspiel zwischen dem FC Luzern und dem FC Basel zu Ausschreitungen. Fans und die Polizei geraten aneinander.

In einer Mitteilung schreibt die Luzerner Polizei: FCB-Fans sollen die Beamten mit Knallpetarden und pyrotechnischen Geräten beworfen haben.

Daraufhin hätten die Beamten Gummischrot eingesetzt – ein Vorgehen, das bei den FCB-Fans auf Empörung stösst. Auf Twitter kursiert ein Video, in dem zu sehen ist, wie gegen einen einzelnen Mann Gummischrot eingesetzt wird. Von Pyros, die in Richtung Polizei geworfen werden, ist jedoch nichts zu sehen. Weshalb feuerten die Einsatzkräfte also mit Gummischrot?

Die Luzerner Polizei bestätigt gegenüber Nau.ch, sie habe Kenntnis von dem betreffenden Video. «Wir klären den Sachverhalt ab.»

Man untersuche, in welchem Kontext die Schussabgabe erfolgte und ob die auf dem Video ersichtliche Person anvisiert worden sei. Das sagt Kommunikations-Chef Christian Bertschi.

«...darauf wurde ein einzelner Schuss abgegeben»

Ersten Erkenntnissen zufolge zeige das Video eine Szene, der einige Ereignisse vorangegangen sind. So hätten die Fangruppierungen zuvor versucht, die Polizeisperre zu durchbrechen, woraufhin sie via Durchsagen abgemahnt wurden. Die Polizei habe schliesslich mit Gummischrot reagiert.

«Als danach die Polizeikette wieder stand, kam eine einzelne Person auf die Polizeisperre zu. Darauf wurde ein weiterer einzelner Schuss abgegeben», so Bertschi.

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FCB-Fans beim Super-League-Spiel gegen Servette am 12. Dezember 2021. - Keystone

Zudem betont er: Fanmarschs zwischen Bahnhof und Stadion wurden im Vorfeld nicht bewilligt. Dies aufgrund der Erfahrungen, die man bereits bei den letzten Gastspielen des FCB in Luzern gemacht hätte.

Polizei stellt Schlaghandschuhe und Co. sicher

«Am Spieltag selbst wurden über 80 Personenkontrollen durchgeführt», erklärt Bertschi. Dabei seien diverse Sturmhauben, Schlaghandschuhe und Betäubungsmittel sichergestellt worden. Vor dem Spiel sei es zu einer Festnahme gekommen.

Die FCB-Anhänger werfen der Luzerner Polizei auf Twitter vor, Gummischrot auf Augenhöhe eingesetzt zu haben. Die Polizei stellt klar: «Gezielt wird auf den Oberschenkelbereich.» Durch die Streuung beziehungsweise die unterschiedliche Distanz der Personen sei es jedoch nicht auszuschliessen, dass auch andere Körperteile getroffen werden.

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