Die Kantonspolizei wendete für ihren Einsatz während des zweitägigen Klimacamps im September insgesamt 426'375 Franken und 60 Rappen auf.
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Das Protest-Camp der Klima-Aktivisten auf dem Berner Bundesplatz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Polizei-Einsatz am Klimacamp kostete mehrere hunderttausend Franken.
  • Der Berner Gemeinderat antwortete somit auf eine Kleine Anfrage von Stadtrat Erich Hess.
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Die Räumung des Klimacamps auf dem Bundesplatz hat Kosten von mehreren hunderttausend Franken verursacht. Das geht aus der Antwort des Berner Gemeinderats auf eine Kleine Anfrage von Stadtrat Erich Hess (SVP) hervor.

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Erich Hess, Nationalrat SVP/BE - keystone

Die Kantonspolizei habe für ihren Einsatz während des zweitägigen Klimacamps vom September insgesamt 426'375 Franken und 60 Rappen aufgewendet, schreibt die Stadtregierung in ihrer am Donnerstag publizierten Antwort. Der Betrag sei im Pauschalvertrag der Stadt Bern mit der Polizei enthalten und werde der Stadt nicht zusätzlich verrechnet.

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Ein Klima-Aktivist lässt die Luft aus einem Welt-Ball nach der Räumung des Besetzer-Camps auf dem Bundesplatz. - Keystone

Eine Kostenüberwälzung an die Demo-Verantwortlichen gebe es auch nicht. Diese komme gemäss kantonalem Polizeigesetz bekanntlich nur bei jenen Kundgebungen in Frage, bei denen Gewalt ausgeübt wurde.

Auch Berufsfeuerwehr Bern und Sanitätspolizei im Einsatz

Bei der Räumung des Bundesplatzes in den frühen Morgenstunden des 23. September kamen auch die Berufsfeuerwehr Bern und die Sanitätspolizei zum Einsatz. Ihre Kosten belaufen sich laut Gemeinderat auf 9044 Franken. Dazu kommen Reinigungskosten von 6100 Franken.

Klimaaktivisten Bern Bundesplatz
Klimaaktivisten besetzten den Bundesplatz in Bern. - Keystone

SVP-Stadträte hatten eine ganze Reihe Kleiner Anfragen zum Klimacamp eingereicht, die am Donnerstagabend im Parlament traktandiert waren. Dabei warfen sie auch die Frage auf, ob «nahe Angehörige» von Gemeinderäten unter den Besetzern des Bundesplatzes gewesen seien. Entsprechende Gerüchte kursierten in den sozialen Medien.

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Blick auf den Bundesplatz. - sda - KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Der Gemeinderat dementiert sie und fügt an, dass der AUNS-Geschäftsführer und SVP-Politiker Werner Gartenmann über Twitter «unbegründete und an Verleumdung grenzende Gerüchte» in Umlauf gebracht habe. Im Übrigen sei es bedauerlich, dass Berner Stadträte sich dazu hergäben, solche polemisierenden Gerüchte als Anlass für einen parlamentarischen Vorstoss zu missbrauchen.

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Die Klima-Aktivisten campierten früher bereits auf dem Bundesplatz. - Nau.ch

Aktivisten der Klimabewegung Schweiz hatten am frühen Morgen des 21. September den Bundesplatz besetzt und ein Camp aufgebaut.

Sie wollten damit während der Session der eidgenössischen Räte vor einer drohenden Klimakatastrophe warnen. In der Nacht auf den 23. September räumte die Polizei den Platz. Die Aktivisten leisteten nur passiven Widerstand.

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