Die Pegelstände der Schweizer Seen und Flüsse sinken weiterhin langsam ab.
Im Bootshafen Biel ist der Seepegel einige Zentimeter gesunken.
Im Bootshafen Biel ist der Seepegel einige Zentimeter gesunken. - sda - Keystone/MARCEL BIERI

Am Mittwochmittag konnte nun auch die Hochwassergefahr für den Bielersee von der höchsten Stufe auf Stufe 4 gesenkt werden. Doch trotz des schönen Wetters bleibt die Hochwassersituation an einigen Gewässern angespannt.

So werden der Vierwaldstädter-, der Neuenburger- und der Bielersee sowie die Aare unterhalb des Bielersees auf Stufe 4 (grosse Gefahr) geführt, wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) in seinem Naturgefahrenbulletin schrieb.

Normalpegel am Neuenburgersee erst in ein paar Wochen

Insbesondere am Neuenburgersee werde es mehrere Wochen dauern, bis der Wasserstand wieder auf Normalniveau gesunken sei. Denn bevor das Wasser abfliessen könne, müsse der Wasserpegel des Bielersees zuerst 20 Zentimeter tiefer liegen, sagte ein Hydrologe beim Bafu auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Auf Gefahrenstufe 3 (erhebliche Gefahr) liegt zum ersten Mal seit den Unwettern der vergangenen Woche wieder die Reuss in Luzern. Auch der Bodensee, der Genfersee, der Zürichsee, der Murtensee, der Zihlkanal und Canal de la Broye werden auf dieser Stufe geführt.

Gewässer bleiben gefährlich

Trotz tieferer Hochwasser-Gefahrenstufe führten die Flüsse unterhalb der Seen noch sehr viel Wasser. So müsse an Aare, Limmat, Reuss und Hochrhein mit grossen Strömungen gerechnet werden. Das Bafu warnt deshalb vor jeglichen Aktivitäten in diesen Gewässern, weil die Wasserkraft ein Vielfaches von dem betrage, «was man sich sonst so gewohnt sei», sagte der Hydrologe.

Unwetter Schweiz
Kräftige Gewitter mit Starkregen, Hagelschlag und Sturmböen richten in der Schweiz schwere Schäden an.
Unwetter Schweiz
Vielerorts sorgten umgestürzte Bäume für hohe Sachschäden.
Unwetter Schweiz
Viele Flüsse, Seen und Bäche haben bereits einen historisch hohen Wasserpegel erreicht.
Unwetter Schweiz
Einsatzkräfte versuchen mit allen Mitteln, das Wasser vom Land fernzuhalten.

Bis am Wochenende erwarte Meteoschweiz keine unwetterartigen Niederschläge mehr. Mit dem trockenen Wetter dürften die Wasserstände in den nächsten Tagen weiter sinken. Nur in den Hochalpen komme es mit der Hitze «zu einer markanten Schnee- und Gletscherschmelze».

Die Gletscherbäche und -flüsse führten deshalb mehr Wasser. Erst ab der zweiten Tageshälfte des Samstags werde das Wetter wieder «instabil» und die Gefahr von Starkregen und Gewittern nehme zu.

Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Pegel der Schweizer Gewässer gehen weiter langsam zurück.
  • Doch die Gefahrenstufe bleibt in vielen Seen und Flüssen weiterhin hoch.
Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BAFUMeteoschweizWasserkraftHochwasserBodenseeWasserUmweltWetterAare