Parkieren ohne Ticket: Migros «sehr zufrieden»
In Einkaufszentren wie dem Shoppyland oder dem Westside werden im Parkhaus neu die Autonummern gescannt. So wird die Parkgebühr ermittelt.

Das Wichtigste in Kürze
- Ob Shoppy oder Westside: «Schrankenloses Parkieren» ist auf dem Vormarsch.
- Statt Barrieren und Ticket heisst das: Die Autonummer wird automatisch gescannt.
- Wie sind die ersten Erfahrungen – und wie steht es um den Datenschutz?
Als «schrankenloses Parkieren» preist es die Genossenschaft Migros Aare an, was sie gestaffelt bei ihren Einkaufszentren einführt.
Die klassischen Barrieren bei der Ein- und Ausfahrt der Parkhäuser werden demontiert. Stattdessen werden die Autonummern automatisch gescannt und auf diesem Weg die Parkdauer ermittelt.
«Sehr zufrieden»
Seit Anfang Oktober hat die neue Technik auch im Westside in Bern Brünnen Einzug gehalten. Bereits Anfang September war das Shoppyland in Schönbühl dran. Auch alle anderen Parkanlagen der Migros Aare wurden oder werden zwischen August und November umgerüstet.
Die ersten Erfahrungen sind offenbar vielversprechend: «Wir sind sehr zufrieden», sagt Mediensprecherin Neda Golafchan. Reduzierte Wartezeiten, flüssiger und ruhigerer Verkehr: Genau wie gewünscht.

Im «Ladedorf» Langendorf und im Centre Brügg habe man allerdings zusätzliche Kassenautomaten installieren müssen, weil der Andrang zu gross war.
Eine Frage der Gewohnheit: Bezahlen mit der App
Denn bezahlen muss man nach wie vor: Entweder durch Eintippen der eigenen Autonummer am Automaten, via App oder innerhalb 24 Stunden online.
Wer seine Autonummer in der Migros-App «Park & Go» hinterlegt, erhält die Parkgebühr automatisch abgebucht.
Weil viele Kundinnen und Kunden noch den traditionellen Weg via Kassenautomat wählten, kam es zum Stau.
Abgesehen davon komme das neue System bei den meisten aber gut an, so Mediensprecherin Golafchan. Wie üblich brauche es einen Moment, bis sich alle daran gewöhnt hätten.

Anscheinend kennt man grossmehrheitlich die eigene Autonummer auswendig. Bis zu 50 Prozent, je nach Standort, nutzten aber bereits die App oder zahlten online, so Golafchan.
Und: «Bis zu 99,5 Prozent der Parkvorgänge verlaufen absolut reibungslos» – Mahnungen müssen also nur sehr wenige verschickt werden.
Und der Datenschutz?
Die Migros weiss also, wer nicht bezahlt hat – aber mehr auch nicht. Der Datenschutz sei gewährleistet, dafür sorgten die gesetzlichen Bestimmungen, betont die Mediensprecherin.
Diese geben vor, dass die Daten gelöscht werden müssen und nicht zu Marketingzwecken missbraucht werden dürfen.
«Wir halten uns ganz klar daran.» So werde spätestens 48 Stunden nach Bezahlung der Datensatz mit dem gescannten Kennzeichen wieder gelöscht.