Online-Hass vertreibt junge Frauen aus der Politik
Hass im Netz trifft junge Politiker in der Schweiz gleichermassen, unterscheidet sich aber inhaltlich nach Geschlecht.

Das Wichtigste in Kürze
- Hass im Netz trifft junge Schweizer Politiker ähnlich häufig.
- Die Anfeindungen unterscheiden sich je nach Geschlecht deutlich.
- Frauen erfahren häufiger geschlechtsbezogene Angriffe.
Hass im Netz trifft Jungpolitikerinnen und Jungpolitiker in der Schweiz laut einer Studie ähnlich häufig. Die Inhalte der Anfeindungen unterscheiden sich jedoch deutlich, je nachdem, ob sie gegen eine Frau oder einen Mann gerichtet sind.
So erleben Frauen deutlich häufiger Angriffe, die sich direkt auf ihr Geschlecht beziehen, wie die Universität Basel am Montag mitteilte.
Dazu gehören etwa sexistische und sexualisierte Kommentare, abwertende Bemerkungen über das Aussehen oder die politische Kompetenz der jungen Frauen.
Online-Hass bremst politische Beteiligung junger Frauen
Eine Befragung der Universität Basel untersuchte Mitglieder Schweizer Jugendparteien. Die Studie zeigt, dass Gewalt im Netz besonders die politische Motivation junger Frauen beeinträchtigt.
Junge Frauen gaben häufiger als Männer an, dass persönliche Erfahrungen mit Online-Hass ein Hindernis in ihrer politischen Arbeit darstellen. Manche berichteten sogar, dass sie sich wegen solcher Erfahrungen aus der Politik zurückziehen mussten.
«Sie werden durch die Anfeindungen entmutigt, noch bevor sie überhaupt die Chance haben, für ein Amt zu kandidieren.» Das erklärte Studienerstautor Daniel Höhmann in der Mitteilung der Universität Basel.
Studie untersucht junge Mitglieder Schweizer Jugendparteien
Die Studie ist im «Journal of Women, Politics & Policy» erschienen. Befragt wurden 175 junge Mitglieder von Schweizer Jugendparteien.
Die Forschenden wiesen darauf hin, dass die Teilnahmequote eher gering war. Dennoch wurden Vertreterinnen und Vertreter aller grossen politischen Lager einbezogen.
Die Stichprobe gilt als repräsentativ für die ideologische Zusammensetzung der Schweizer Jugendparteien. Für das Geschlechterverhältnis oder alle politisch interessierten Jugendlichen in der Schweiz ist sie jedoch nicht uneingeschränkt repräsentativ.
















